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Der Bau einer Piper Cub L-4
                    Flügelrohbau und Querruderklappen
RC Modellflug

4. Flügelrohbau und Querruderklappen

2004

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Einstieg, der Bau einer Piper Cub L-4

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Der Flügel ist mit Sicherheit eines der wichtigsten Elemente an einem Flugzeug. Darum sollte man sich etwas Zeit nehmen und immer überlegen, was man als nächstes tut. Grundvoraussetzung für einen verzugsfreien Flügel ist ein gerades, ebenes Baubrett (oder Tisch), bei dem keine alten Leimraupen vorstehen.

 

 

Über den aufgeklebten Bauplan, wird eine Frischhaltefolie mit Klebestreifen straff gespannt. So kann nichts festkleben.

Die Hauptholme (hier zwei 3x3mm Balsaleisten), Nasenleiste (10x10 Balsaleiste) und die Endleiste (3-kant Leiste) werden mit Übermass abgelängt.

Bei käuflichen Modellen in Holzbauweise, sind die Rippen in Nuten an Nasen- und Endleisten gesteckt und verklebt. Natürlich könnte man beim Selbstbau die Rippen stumpf einkleben, das wäre sicher einfacher. Die grössere Stabilität erzielt man aber dadurch, dass man die Nasen- und Endleisten an den entsprechenden Stellen auch mit Schlitzten versieht. Das ist viel einfacher als man vielleicht denken mag, mit dem richtigen Werkzeug und dem richtigen Vorgehen.

Zuerst werden dazu, anhand des Plans die Rippenpositionen angezeichnet und die "Tiefe" der Nuten, mit rund 3mm gekennzeichnet.

 

 

Heute benutzte ich eine Dekupiersäge um die angesprochenen Nuten einzusägen. Früher war es eine stationär eingespannte elektrische Stichsäge, auch damit ging das in wenigen Minuten. Aber auch von Hand ist es zu machen, es dauert aber etwas länger...

Egal wie es gemacht wird, es lohnt sich in jedem Fall. Man muss aber aufpassen, dass die Schlitzte gerade so breit gemacht werden, das die verwendeten Rippen satt eingeschoben werden können. Nur dann können sie mit Sekundenkleber rasch verklebt werden. Wenn etwas Spiel vorhanden ist, ist Holzleim besser, denn damit werden die Spalten aufgefüllt Man muss einfach etwas länger warten bis alles trocken ist. Das Resultat ist aber das gleiche.

 

Nun können die Rippen auf den Hauptholm geklebt werden. Dabei arbeitet man sich von einem Ende des Flügels zum anderen durch. Dabei werden auch gleich die Füllstücke zwischen den Rippen bei den Hauptholmen eingeklebt. Diese wurden vorgängig in der entsprechenden Länge und Höhe zugeschnitten.

Bei dieser Art des Aufbau eines Flügels muss man darauf achten, dass genau auf dem Plan aufgebaut wird, der Flügel wird nämlich erst viel später vom Brett abgenommen.

 

 

Die Rippen müssen dabei sauber ausgerichtet werden und es ist darauf zu achten das sie korrekt aufliegen, was in diesem Fall mit gerader Unterseite leicht ist. Ansonsten ist, mit unter die Folie gelegten Leisten, die hintere Kannte des Flügels bei Bedarf anzuheben (die Enden der Rippen liegen dann auf der Leiste auf, das kann bei Halb- oder Vollsymmetrischen Profilen nötig sein).

 

Wenn alle Rippen verklebt sind, wie hier links zu sehen, könnte der obere Hauptholm eingeklebt werden, um anschliessend alles gut trocknen lassen.

Ich habe hier aber (wie im folgenden Bild zu sehen ist) zuerst die Nasen und Endleiste aufgesteckt und mit dünnflüssigem Sekundenkleber verklebt. das geht rasch und man kann gleich zum nächsten Arbeitsschritt übergehen. Nur wenn es grössere Spalten in den Nuten hat, sollte man zwingend Weissleim verwenden.

 

Erst jetzt habe ich den oberen Hauptholm mit Weissleim eingeklebt.

Das Verkleben der Rippen mit den Füllstücken und den Hauptholmen geschieht am besten mit normalem Weissleim. Der überschüssige, herhausquellende Leim, wird natürlich umgehend entfernt, damit nicht unnötiges Gewicht das Modell am Ende "belastet".

Beim zusammenstecken der Nasen- und Endleiste ist darauf zu achten das alle Teile, auch die Rippen korrekt auf der Unterlage aufliegen, ansonsten baut man sich hier leicht einen Verzug in den Flügel ein! Wenn die Rippen aber mit kleinen Gewichten auf die Unterlage gedrückt werden beim Verkleben, und auch die übrigen Leisten auf dem Baubrett aufliegen, ist diese Gefahr gebannt.

 

Bis hier her, wurden die Querruderklappen noch nicht berücksichtigt, der Flügel wurde ohne Rücksicht auf sie gebaut. Nun aber wird aus 5mm Balsaholzstreifen der Flügelabschluss für die Querruder erstellt. Dabei dient der Plan als Referenz für die exakte Positionierung der Streifen. Geklebt habe ich das ganze mit dünnflüssigem Sekundenkleber (geht aber nur wenn alles sauber aufeinander aufliegt, ansonsten besser Weissleim verwenden).

 

Wenn alles getrocknet ist, kann das Klappensegment mit einem Balsamesser vorsichtig abgetrennt werden.

Die Nasenleiste der Querruderklappe, ergibt den Betrag um den die einzelnen Rippen noch zusätzlich gestutzt werden müssen (Achtung Einstecklängen in den Nuten berücksichtigen).

Um nächsten Bild ist zu sehen, das ich die "Querruderklappen- Nasenleiste" auch mit Nuten versehen habe. Damit ergibt sich eine höhere Belastbarkeit, als wenn die Rippen nur stumpf aufgeklebt worden währen

 

Die beiden äusseren Rippen, die an der Klappe noch ergänzt werden müssen, sind so positioniert das die Klappe auf beiden Seiten ein Spiel von 2mm hat (kann man natürlich auch enger machen). Wenn im Anschluss alles verschliffen ist, hat man eine genaue Klappe die dem Profilverlauf exakt entspricht und auch in den Ausschnitt passt.

 

Der vorgängig gefertigte Flügelabschluss, wird jetzt am Flügel- Ende das verschliffen wurde, angepasst und mit Weissleim verklebt.

 

Mit dieser Verstärkung wird einmal der Flügelabschluss stabilisiert und auch beim Bespannen verhindert, dass die Folie hier zu stark einfällt.

 

In der Mitte, die aus Festigkeitsgründen mit zwei Rippen ausgeführt ist, werden noch dreieckige Verstärkungen aus Balsa eingeklebt, da hier später je eine Befestigungsbohrung zu liegen kommt für die Flügelbefestigung auf dem Rump (Weissleim).

 

Auf jeder Seite des Flügels, werden noch zwei 2mm Sperrholzplättchen für die spätere Fixierung der Flügelstreben eingeklebt (Weissleim). Die Bohrungen für das Verschrauben der Streben, werden aber erst später gebohrt, bei der Anpassung der Streben selbst.

 

Nun kommt ein Arbeitsschritt der bei mir nicht gerade beliebt ist, aber (leider) auch nicht ganz unwichtig ist. Das verschleifen des Flügels:

Am meisten nervt mich dabei der Schleifstaub der dabei anfällt. Aber mittlerweile habe ich das soweit "optimiert" das es auch in einem geschlossenen Keller "auszuhalten ist"...

Als erstes wird mit einem Messer vorsichtig (!), entsprechend dem Profilverlauf die Nasenleiste zugeschnitzt. Das geht am besten wenn man den Flügel an den Rand der Tischplatte legt. 
Dabei muss man aufpassen, dass man nicht abrutscht und eine Rippe beschädigt! Sollte es doch passieren klebt man das ausgebrochene Rippenteil gleich wieder mit Sekundenkleber fest.

 

Auf der unteren Seite, wird die Nasenleiste ebenfalls entsprechend mit dem Messer bearbeitet.

 

Nun geht es an das schleifen selbst. Mit einem Schleifklotz und grobem Schleifpapier (60-80er), wird jetzt vorsichtig die Nasenleiste gleichmässig bis auf die Höhe der Rippen abgeschliffen. Dabei hört man sehr gut, wenn das Schleifpapier eine Rippe touchiert und man aufhören muss.

Es ist darauf zu achten, dass auf der ganzen Länge gleichmässig abgetragen wird, was man sehr gut sehen kann, weil ja noch immer eine Kannte stehen bleibt.

Ganz wichtig ist, mit Bedacht und Vorsicht schleifen. Auch sollte man schon eine leichte Rundung in die Nasenleiste schleifen, entsprechend dem Profilverlauf.

 

Auf der Unterseite verfährt man anschliessend gleich wie auf der Oberseite. Nun kann im Anschluss daran, noch immer mit dem groben Schleifpapier, auch die Nase gerundet werden.

Wenn das mit vorsichtigem "Schleifen" gemacht wird, also nicht planlos darauf los schleifen, lässt sich auch ohne Profilschablone eine gute Nasenleiste in kurzer Zeit herausschleifen.

 

Im Anschluss wird mit feinerem Schleifpapier (180er) der übrige Flügel im Bereich der Holme, in der Mitte, an den Flügel- Enden und bei den Aussparrungen für die Querruderklappen, überschliffen.
Mit dem gleichen Schleifpapier, aber jetzt ohne Schleifklotz, wird die Nasenleiste (rund) nachgeschliffen und die letzten Rundungsfehler behoben, damit eine optisch gleichmässige Nasenleiste das Resultat ist.

 

So sieht das Resultat all dieser Bemühungen jetzt aus. Der Flügel  ist soweit verschliffen, das vor dem Bespannen nur noch mit 400er Papier nachgeschliffen werden muss, um die letzten "Ecken und Kannten" zu runden.

 

Was jetzt noch fehlt, ist der Drehpunkt für den Querruder- Umlenkhebel. Den Flügel auf den Rücken gelegt und mit Gewichten fixiert, kann diese Stützte aus 2mm Sperrholz mit Weissleim, plan zum Profilverlauf, eingeklebt werden.

 

Die Querruderklappen werden hier gerade verschliffen. Auch das geht am besten, wenn man sie an die Kannte des Tisches/Baubrett legt.

Im Anschluss daran wurden sie an der Scharnierkante, unten noch angeschrägt und die für den Anlenkhebel benötigte Verstärkung eingeklebt.

 

Und so sieht der vorerst fertige Flügelrohbau mit den Querruderklappen jetzt aus. Damit ist alles bereit für den Rumpfrohbau und die damit einhergehenden Anpassarbeiten.

 

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Letzte Aktualisierung: 04. Oktober 2014        

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