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               Elektrifizierung eines Verbrenner- Modell
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Elektrifizierung eines Verbrenner- Modell

Umbau auf Elektroantriebe 1. Flug im Januar 2011 Finish und 2. Jungfernflug

 

 Millenium im Jahre 1999

Millenium HB-YCH am 7.5.2011

Datenblatt der elektrifizierten Millenium

Die Millennium hat mir in den vergangenen Jahren viel Freude bereitet. Die guten Flugeigenschaften und die vergleichsweise gute Transportierbarkeit, hat ihre Attraktivität wesentlich unterstützt. Der unvergleichliche Sound der immer sehr zuverlässig laufenden 7.5er OS LA Motoren haben ihr übriges getan.
Nun ist es aber so, dass ich inzwischen komplett auf Elektroantriebe umgestellt habe. Der Gründe warum ich das tat sind unter anderem, das doch etwas einfachere Handling beim Starten (Akku rein und los) und die durch moderne Akkus und Motoren leichteren Modelle, bei sogar grösserer Leistung. Noch im 2005, 2006 hätte es paradox geklungen wenn man gesagt hätte; ein Elektromodell mit geringerem Gewicht und trotzdem grösserer Leistung bauen zu können, als wenn ein Verbrennungsmotor eingebaut würde. Und das bei immer noch guten Flugzeiten von 10 und mehr Minuten (extreme Modelle jetzt mal ignoriert...). Ich jedenfalls habe mich Ende 2008 dazu entschlossen, Schritt für Schritt, auf elektrische Antriebe umzustellen.
Ende 2010 war dann die Millennium, die etwas speziellere Twin, das letzte Modell mit Verbrennungsmotoren. Was tun damit? Verkaufen? Bei so einem speziellen Modell findet man kaum einen Käufer der einen halbwegs vernünftigen Preis bietet. Verschrotten? Sicher nicht, dazu ist sie noch viel zu gut im Schuss, das Modell hat auch jetzt nach gut 10 Jahren noch kaum Blessuren... Also blieb eigentlich nur noch die Option "Umbau", so wie ich es bei meiner "Calmod one E" schon erfolgreich gemacht habe.

Ausgangslage für dieses Projekt war ein Modell das Vollgetankt ein Abfluggewicht von 6800g aufweisst, das es nun umzubauen gilt. 

 

Stand 7.5.2011

Umbau auf Elektroantriebe
20.10.2010

Als erstes wurde das Modell genau angeschaut und gewogen. Mit insgesamt 0.4l Kraftstoff hat es ein Abfluggewicht von total 6800g. Ich verspreche mir ein neues Abfluggewicht von etwas um die 6000g, mal sehen... 

20.10.2010

Die beiden Antriebseinheiten, komplett mit Tanksystem, Motorträger und Vorglühung wurden ausgebaut und versteigert. Zusammen wogen sie exakt 1276g.

 

11.12.2010

Das grosse Problem die Motorhauben: Wie kriegt man diese grossen Ausschnitte wieder zu...? Neue/Ähnliche habe ich keine auftreiben können, also  was jetzt?

Aber dann hatte ich eine Idee...

13.12.2010

Als erstes wird der Bereich des Ausschnittes grosszügig mit eingeklebtem  Styropor  "aufgefüllt". Das wird anschliessend verschliffen.

 

15.12.2010

Die grossen Poren und die teilweise noch vorhandenen Löcher und Absätze, werden mit einem Leichtspachtel aufgefüllt und sauber verschliffen. Anschliessend wird Aussen eine dünne Lage Glasgewebe (40g/m2) mit Epoxydharz auflaminiert.

 

16.12.2010

Nun kann das Styropor herausgebrochen und Reste mit Aceton ausgeschwemmt werden. Beim Abschleifen der restlichen Spuren des Styropors und der Spachtelreste, muss man nur aufpassen auf die noch sehr dünne Aussenhülle.

16.12.2010

Die ehemaligen Durchbrüche werden nun von innen mit zwei weiteren Glasgewebelagen (60-80 g/m2) auslaminiert um genügend Festigkeit zu erzielen.

 

18.12.2010

So sehen die neuen/alten Motorhauben nach dem Spachteln und schleifen (Aussen) jetzt aus, fast wie neu

 

20.12.2010

Die Motorspanten sind grosszügig ausgeschnitten (60x60mm) um einmal etwas mehr Raum für den Flugakku zu erhalten, und auch um die Motoren auf den neuen Motordomen festschrauben zu können.

22.12.2010

In die zukünftigen Motorspanten werden etwas "zurecht geschnittene" M4- Einschlagmuttern mit 5min Epoxydharz fixiert.

 

23.12.2010

Damit Akku und Regler getrennt sind, wurden in den Motorgondeln jeweils ein Zwischenboden eingeklebt.

 

28.12.2010

Die neuen Klappen für den Akkuraum wurden auf indirektem Weg in gebogener Form gebaut. Zuerst wurden auf der Aussenseite Balsarippen, auf den zukünftigen, dünnen Sperrholzdeckel, fest verklebt. Erst danach die eigentlichen innen liegenden benötigten Stützrippen auf der Innenseite angeklebt.

29.12.2010

Nach dem Wegschneiden und Verschleifen der aussen liegenden Hilfsrippen erhielt ich so, zwei sehr exakt passende "Akkudeckel".

 

31.12.2010

Die Motoren werden mit Stoppmuttern an den fest verschraubten M4- Gewindestangen montiert. So können sie auch nachträglich noch leicht justiert, das heisst im Winkel nachgestellt werden.

Die Motoren sind ohne Seitenzug aber mit deutlichem Sturz von 3° montiert.

31.12.2010

Die Servostecker sind inzwischen alle umgelötet (hatte früher eine MPX- Anlage) und der Empfänger (2.4 GHz) ist installiert. Die beiden kurzen  Antennen werden in zwei Kunststoffröhrchen, sicher geführt, verlegt.

31.12.2010

Da jetzt nur noch ein 8-Kanal- Empfänger zum Einsatz kommt (vorher war es ein 12-Kanal),  werden Seitenruder und Bugrad per V-Kabel zusammen gelegt (gleich wie die beiden Motorsteller). Damit das Bugrad mit dem Seitenruder korrespondiert, musste die Anlenkung am Servo auf die andere Seite "verlegt werden".

31.12.2010

Einer der fast fertig installierten Antriebe. Am Ende ist die neue Öffnung für die Abluft zu sehen. Primär geht es hier darum die Wärme von Regler und Motor abzuführen. Der Akku weisst im Verhältnis eine viel zu geringe Oberfläche auf, um die entstehende Verlustwärme bei max. Belastung durch Luftkühlung, wirkungsvoll abführen zu können.

 

1.1.2011

Anprobe; um den Schwerpunkt zu prüfen mit den neuen Antrieben, wird das Modell zusammengestellt.

Alles passt soweit, der neue Empfängerakku (4.85V/1700 mAh), findet jetzt ganz vorne hinter dem Cockpit seinen Platz.

 

1.1.2011

Hauptschalter und Schacht für den Empfängerakku sind jetzt neu im Bug installiert.

2.1.2011

Die Unterseite der Motorregler sind im Bereich der Leistungsstufen aufgeschnitten. So kann die Wärme besser abgeführt werden, als wenn noch der Schrumpfschlauch darüber ist.

2.1.2011

Abtriebe fertig montiert, bereit für den ersten Test.

2.1.2011

 

Die neue "Elektro-" Millenium ist bereit für den (nächsten) Jungfernflug; sobald das Wetter wieder etwas wärmer ist. Mit 4S1P Akkus (4000 mAh) liegt das neue Abfluggewicht bei 6281g, das sind etwas mehr als ursprünglich erhofft, aber immer noch 519g weniger als vorher.
Die Stromaufnahme der Motoren liegt bei jeweils 52A, das heisst die Flugleistungen müssten sich deutlich verbessert haben...
1. Flug im Januar 2011
8.1.2011

An diesem Samstag war es dann schon soweit; Sonnenschein, warm (10°C) und absolut nasser, schwerer Boden, so richtig zum die Schuhe "einsauen" Aber was soll's jetzt wollte ich sehen ob alles so läuft wie ich es mir vorgestellt habe. Um es Kurz zu machen; die "neue" Millenium fliegt super, eigentlich so wie früher nur kann man jetzt u. a. in einem geschätzten Winkel von 60-70° "in die Höhe stechen"...! Das liegt natürlich auch daran, dass APC E 13x4" Propeller montiert sind, ist aber auch der Grund warum die Horizontalgeschwindigkeit nicht all zu hoch ist... das kann aber noch angepasst werden. 
Der Sound jedenfalls ist super, es muss nicht unbedingt ein Verbrennungsmotor sein, auch die Millenium hat eine beachtliche Geräuschkulisse (aber keine Vibrationen )

Jedenfalls wird die Maschine in den folgenden Monaten auch im Finish  fertig gemacht bzw. optimiert und ausgebessert werden, damit Sie im Frühling in neuem Glanz erstrahlen kann.

 

Finish und 2. Jungfernflug
6.5.2011

Bei den Flügen im Januar hat sich gezeigt, dass der Magnet direkten Kontakt mit dem Metallplättchen haben muss, um den Akkudeckel sicher zu schliessen im Flug. Darum wurde dieser auf beiden Seiten versetzt.

6.5.2011

Um das Modell etwas realistischer wirken zu lassen, wurde neben den neuen Streifen an den Motorgondeln, noch eine Kennung aufgebracht. Das "Y" steht dabei in der Schweiz für "Experimental"...

6.5.2011

Die aus schwarzer Folie ausgeschnittenen Buchstaben, wurden mit Hilfe von Klebestreifen als Orientierungshilfe, aufgeklebt.

7.5.2011

In neuem Glanz steht die Millenium erneut auf der Piste...

7.5.2011

Bis auf die Motorgondeln und die neue Kennung ist eigentlich kein Unterschied zu erkennen.

7.5.2011

Die Flugeigenschaften allerdings haben sich drastisch verbessert. Mit APC E 12x6" sind bei jeweils 59A Strom (je 4S1P) senkrechte Steigflüge möglich...

7.5.2011

Die Propeller werden nächstens noch gegen APC E 12x5" getauscht, das dürfte dann der optimale Kompromiss von Geschwindigkeit, Flugleistung und Stromaufnahme sein.

7.5.2011

In der Hoffnung auf viele weitere Flüge setzt hier die neue Millenium eben zu einer Landung an...

Datenblatt der elektrifizierten Millenium

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Letzte Aktualisierung: 24. November 2013        

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