Logo Home
     Archäologie
          Bildergalerie- Übersicht
               Südamerikareise mit Erich von Däniken,
               Oktober 1998
Archäologie

 
Linksammlung

  

Südamerikareise nach Kolumbien und Peru

mit Erich von Däniken 

6. - 23. Oktober 1998

 

„Wenn einer eine Reise tut, dann erlebt er was…“ Dieser Satz ist sicher auch auf die hier, im Folgenden beschriebenen Reise, zusammen mit Erich von Däniken, zutreffend. Von vergessenen Pässen, über gestohlene Pässe inklusive von Geld, beinahe verpassten Flügen, einer Heimreise mit Hindernissen, bis hin zu den sehenswerten Hinterlassenschaften alter Kulturen, hatten wir fast alles „im Programm“.

Jetzt da ich diesen Bericht schreibe (Anfang 2004), sind mir noch immer viele Erlebnisse so im Gedächtnis, als ob ich erst letzte Woche heimgekommen wäre. Vieles was wir erlebt haben kann ich nur am Rande streifen, da sonst der Umfang dieses Berichtes erst recht zu gross würde.

Fast jeden Abend traf sich ein grosser Teil der Gruppe in der Lobby, an der Bar oder sonst in einem Raum, um noch gemütlich zusammen zu sitzen und über alle möglichen Themen, zusammen mit Erich von Däniken, zu diskutieren. Gerade diese „Runden am Abend“ haben das Kennen lernen untereinander beschleunigt und auch zu dem besonderen Flair der Reise beigetragen. Es war eine schöne und ereignmissreiche Zeit, aber beginnen wir am Anfang. Ich gehe bewusst weniger auf Teilnehmer der Reise ein, da es doch schon mehr als fünf Jahre her ist und die Erinnerung einem nach so langer Zeit, doch leicht einen Streich spielen kann. Aber schon „der Rest“, gibt genug Material für einen Reisebericht.

 

Dienstag 6. Oktober 1998

In Frankfurt vor dem „Gate“ im Terminal 1, traf sich die ganze Gruppe von 34 Personen, und scharte sich so nach und nach um Erich von Däniken, denn ja alle kannten. Wir waren eine bunt gemischte Gruppe vom Jugendlichen an aufwärts. Unsere älteste Teilnehmerin war Julia, mit 78 Jahren. Viele die sich auf früheren Reisen schon kennen gelernt hatten (wie ich, es war für mich damals die zweite Reise mit EvD), begrüssten sich herzlich.
Schon hier passierte ein erstes Mahleuhr, das beinahe zu einer ungewollten, verfrühten Heimreise geführt hätte…
Um 11.20 Uhr startete die Lufthansa Boeing 747-400 zu ihrem 11 Stunden- Flug nach Bogota in Kolumbien, rund 10'000 km waren in dieser Zeit zu bewältigen.
In Bogota gelandet, ging es durch die sehr genau gehandhabte Passkontrolle, weiter zu den Bussen. Hier trafen wir auch unseren Reiseleiter für Kolumbien Erich Preiss (im folgenden nur Eric genannt), der uns in den nächsten Tagen in Kolumbien sehr kompetent und freundlich betreute und uns vieles erzählte. Wie in vielen anderen Ländern auch, dürfen nur einheimische Reiseleiter eine Gruppe führen. Erich musste also den Tag hindurch „offiziell den Mund halten“.
Erst im Hotel „La Fontana“ (einem edlen „Kasten“) erfuhren wir, das einer aus unserer Gruppe nicht durch die Passkontrolle konnte, weil er nur seine ID dabei hatte den Pass hatte er Zuhause vergessen! Gemerkt hatte er es kurz vor dem Einsteigen in das Flugzeug in Frankfurt (mit der ID kam er in Frankfurt natürlich problemlos durch den Zoll). Als er es Erich von Däniken (im Folgenden nur EvD genannt) mitteilte, meinte der; jetzt sei es eh zu spät, also einsteigen und schauen was passiert…

Bei der Zollkontrolle in Bogota wurde er dann ausgesondert, und musste in einem speziellen Raum, der noch vor dem Schalter für die Passkontrolle lag, mit mehreren anderen „zwielichtigen Personen“ ausharren und warten. Alle Einwände und Beteuerungen von unserem Reiseleiter Eric und EvD nützten nichts, ohne gültigen Pass keine Einreise! Die besagte „Person“ wird bei nächster Gelegenheit mit der nächsten Lufthansa-Maschine nach Deutschland ausgewiesen, so die Zollbeamten. Was tun? Es war inzwischen nach 19.00 Uhr, und die deutsche Botschaft längst geschlossen!
Nun unsere Reiseleitung fand heraus, dass der deutsche Botschafter an diesem Abend an einem Empfang teilnahm. Also nichts wie hin und fragen, ob sich noch etwas tun lässt. Der stellvertretende deutsche Botschafter hatte „erbarmen mit unserem unglücklichen Reisegefährten“ und fuhr mit Eric zur deutschen Botschaft. Dort wurden ein blanko Pass, Grenzschutz und Amts- Stempel „eingepackt“, danach ging es weiter zum Flugplatz. Dort wurde dann ein neuer deutscher Pass ausgestellt, mit Stempel und Unterschrift, mit dem unser inzwischen schon ziemlich verzweifelter Reisegefährte, hochoffiziell, in Kolumbien einreisen konnte.
Etwa um Mitternacht wurde er, in der grossen Staatslimousine des Stellvertretenden deutschen Botschafters, bei unserem Hotel „abgeliefert“, danke ihm dafür.

 

Heute stand Bogota auf dem Programm. Bogota liegt rund 2600 Meter über Meer und hat rund 8 Millionen Einwohner. Mitten im Urwald, in einem weiten Tal gelegen, „frisst“ sich diese Grossstadt immer weiter in den Dschungel hinein.
Die doch schon beträchtliche Höhe, in der wir uns die nächsten drei Tage bewegten machte uns allen bald schon spürbar zu schaffen, schliesslich befanden wir uns jetzt rund zwei Kilometer höher als Zuhause.
Als erstes ging es auf den „Hausberg“ von Bogota, dem „Santuario de Monserrate“.

Mit einer, von einer Schweizer Firma gebauten Schwebebahn ging es hinauf. Von oben hatte man einen sehr guten Blick auf die Stadt. Es war schon etwas seltsam, vor uns lag die grosse Hauptstadt von Kolumbien. Wenn man sich aber umdrehte sah man nur noch Urwald mit kleinen Dörfern und Ackerbau treibenden Familien, ein Gegensatz wie man ihn selten findet.
Das Wetter war in Kolumbien meistens bewölkt, am Abend hat es vielfach etwas geregnet, aber die Sonne kam immer wieder mal und „schaute durch die Wolken“, die Temperaturen lagen in Bogota bei angenehmen 20-25°C.
Das Stadtzentrum konnten wir leider nicht besichtigen da an diesem Tag gerade eine Demonstration lief. Kolumbien ist ja nicht gerade bekannt für seine politische Stabilität. Als wir unsere Reise machten, war es eigentlich ziemlich ruhig, und wenn man nicht überall bewaffnete Soldaten, Polizisten oder „Miliztruppen“ gesehen hätte, wäre einem als Tourist gar nicht so recht aufgefallen, das man sich in einem nicht ganz sicheren Gebiet aufhält.

Highlight an diesem Tag war natürlich das Goldmuseum „Museo de Oro“, das über 33'000 Artefakte aus Gold, Silber oder Platin und rund 12'000 Keramiken beherbergt. Diese Stücke werden abwechselnd gezeigt. Leider war im Museum absolutes Fotografierverbot.

Was uns Europäern in Bogota sofort aufgefallen ist, ist der Verkehr auf den Strassen. Hier galt offensichtlich das recht des Stärkeren. Jeder fährt sobald er eine Lücke sieht, mit der Hupe verschafft man sich Gehöhr. Es ist erstaunlich aber trotz dem Chaos, bestehend aus uralten, stinkenden Lastwagen, verbeulten alten Fiats, Peugeaus, Toyotas usw. fliesst der Verkehr langsam aber stetig. Fussgänger und Radfahrer sind aber ganz klar das Freiwild auf den Strassen, jeder ist selbst für sich verantwortlich…

 

Donnerstag 8. Oktober 1998

Dieser Tag war ein reiner Reisetag, von denen es einige gab auf unserer Tour. Mit dem Flugzeug flogen wir von Bogota aus, mit einer zweimotorigen Turboprop Maschine einer Dash 8-100, in das deutlich tiefer gelegene Neiva. Auf dem Flug haben wir mit eigenen Augen gesehen, was es heisst wenn man vom abholzen der Urwälder spricht. Auf dem 45minütigen Flug, flogen wir fast eine halbe Stunde über abgeholzten Hügeln und Bergen. Es ist wie eine Mondlandschaft. Das ist wirklich der beste Vergleich, nur noch Lehm und Dreck, der durch die ständigen Niederschläge immer weiter fortgespült wird. Erosion soweit das Auge reicht, die Natur hat auf lange Sicht kaum eine Chance, diese gewaltigen Eingriffe zu kompensieren, fruchtbare Erde ist weit und breit keine mehr zu sehen. Und all das wegen unkontrollierten Brandrodungen von armen Bauernfamilien, kurzfristigem Ausbeuten von grossen Unternehmen (Viehzucht, Ackerbau) und dem Holzschlag. All das auf einem wenig fruchtbaren Urwaldboden, der nur durch den ständigen Kreislauf seiner Rohstoffe den Wald und die Tiere „am üppigen Leben erhalten konnte“. Erst in Höhen von mehr als 1500 Meter über Meer ist der Boden so fruchtbar, dass er ähnlich wie bei uns in Europa immer wieder bebaut werden kann. So kommt es zu dem Bild, das unterhalb von 1500 M.ü.M. das Bild von „abgeholzten Mondlandschaften“ vorherrscht, aber oberhalb davon auf fruchtbaren Böden, unter anderem der berühmte kolumbianische Kaffee angebaut werden kann.

In Neiva war es richtig tropisch und heiss, die Klimaanlage des Busses mit dem wir anschliessend in das hoch gelegene San Agustin fuhren war da mehr als willkommen. Rund sechs Stunden Busfahrt, immer höher hinauf ging es in das hoch gelegene und deutlich kühlere) San Agustin. Das Mittagessen nahmen wir auf einer Hacienda ein. Das Hotel in San Agustin ist das Beste was hier zu finden ist (und keinesfalls schlecht), aber eben nicht eines, das normaler weise westliche Touristen beherbergt. Wie fast an allen Orten die wir besuchten, waren wir hier die einzigen Europäer „weit und breit“. 

  

Freitag 9. Oktober 1998, San Agustin

Bildergalerie; weitere Bilder

In San Agustin sind beeindruckende Hinterlassenschaften finden. Heute ist nur noch das zu sehen, was sie uns „in Stein“ hinterlassen haben. Alles andere aus Holz, Gras und anderen vergänglichen Materialien gefertigte, ist in dem feuchten Klima schon längst zerfallen. Auch Knochen oder Mumien, sofern es solche je gab, sind ebenfalsch schon vor langer Zeit „den Weg alles Irdischen gegangen“ und heute nicht mehr nachweisbar. Geblieben sind eindrucksvolle Statuen und Skulpturen, so wie Bauten die stark an die megalithischen Hinterlassenschaften in Europa erinnern. Auf vielen Hügeln und Bergen findet man solche Stätten in Kolumbien, San Agustin ist nur eine davon. 

 

Mit dem Bus ging es zuerst zum „Parque Arquelologico“. Oben auf einem Hügel finden sich seltsame Statuen mit Jaguarzähnen in vielen Formen, einzeln und als Gruppe, teilweise überdacht von einer mächtigen Steinplatte. Wuchtige Steinsetzungen mit Menhiren, ähnlich den Anlagen in Europa. All das wird dem Besucher in einer Parklandschaft mit grossen Rasenflächen präsentiert. Als das alles gefunden wurde, war alles vom Urwald überwuchert und die meisten Statuen umgestürzt.

Nun ging es weiter zu der so genannten „Quelle der Fusswaschungen“. Dabei handelt es sich um eine gewaltige Felsplatte die in einem kleinen „Tal- Einschnitt“ liegt, und mit einem Gewirr von künstlichen Kanälen, Becken und Skulpturen übersäht ist. Vor dem Fund war diese „Anlage“ komplett mit Erde bedeckt. Worum es sich dabei handelt weiss niemand so recht. Heute wird den Touristen, auch uns, vorgeführt wie das Wasser durch diese Rinnen und Kanäle von Becken zu Becken strömt und dabei an einer Vielzahl von Tierfiguren vorbei fliesst. Auch wir haben emsig diskutiert um was es sich dabei wohl gehandelt haben könnte, eine Anlage zum trennen von Metallen, einer Goldwasch- Anlage, einem Ort für religiöse Zeremonien usw.

Von der „Quelle“ aus, ging es über einen Weg und lange Treppen auf eine weitere Hügelkuppe hinauf. Von hier aus hatte man einen phantastischen Ausblick auf die umliegende Landschaft mit vielen kleinen Dörfern mit ihren Feldern.

 

Auch hier finden sich seltsame Statuen, die heute unter einem Dach aus Palmwedeln, in die weiten Fernen blicken.
Nach dem Mittagessen das wir in einer kleinen Ländlichen „Gaststube“ in San Agustin einnahmen, fuhren wir mit dem Buss nach „Alto de los Idolos“. Hier befinden wir uns auf einem Hügel, mit sehr ähnlichen Funden, wie jene, die wir am Morgen schon bewundert haben. Auch hier Statuen mit Jaguarzähnen die in aus mächtigen Monolithen gebauten Nischen standen.

Nach einem anstrengend Tag, wir legten doch eine ganz beachtliche Strecke zu Fuss zurück, waren alle froh wieder in das Hotel zurück zu kommen, wo uns das Abendessen schon erwartete.

 

Samstag 10. Oktober 1998

Das wurde ein reiner Reisetag. Zuerst ging es mit dem Bus wieder die ganze Strecke zurück nach Neiva. Hier nahmen wir auch das Mittagessen ein. Von dort, wieder mit einer Dash 8-100, weiter nach Bogota. Nach einem kurzen Aufenthalt im Flughafenareal, bestiegen wir einen „Jumbolino“ (eine kleinere vierstrahlige Düsenmaschine, Hochdecker) mit der wir um 18.10 nach Santa Marta an der karibischen Küste starteten. In Santa Marta waren alle froh, als wir im Dunklen endlich unsere Hotelanlage erreicht hatten. Dort ging der Ärger aber gleich los, wo ist der Bungalow in dem ich die nächsten beiden Tage wohnen werde? Das war die grosse Frage, die jeder sich stellen musste. Wir waren nämlich in einem dieser grossen Club- Hotels, das sich über zwei Kilometer dem Strand entlang zieht und die Gäste in vielen verschiedenen Bungalows unterbringt.

Aber am Ende hatte jeder sein Bungalow- Zimmer gefunden und konnte seinen Koffer in Empfang nehmen. Irgendwann um halb zehn Uhr waren dann alle beim richtigen Bungalow für das Abendessen (Buffet) eingetroffen, wo wir endlich wieder etwas „zur Ruhe kommen konnten“. Alles war gespannt darauf ob die nächsten beiden Tage wie geplant ablaufen würden.

 

Sonntag und Montag 11. und 12. Oktober 1998, Buritaca 200

Bildergalerie; weitere Bilder

Unser Ziel, hier in Santa Marta, war die 200erste entdeckte Siedlung der „Tairona“, Buritaca 200 (Bis 1998 waren insgesamt 375 Niederlassungen dieses Volkes entdeckt). Die Tairona haben ihre Städte und Dörfer bei, oder kurz vor, der Ankunft der Spanier verlassen. Ihre Nachkommen leben noch heute an der karibischen Küste.

1975 wurde diese „Stadt“ von Grabräubern entdeckt und bald darauf von Archäologen erforscht. Diese Anlage ist entweder zu Fuss, in sechs Tagen durch den Dschungel zu besuchen, oder so wie wir es taten, in Hubschraubern in knapp einer halben Stunde erreichbar. In drei Gruppen flogen wir in diesen zwei Tagen mit jeweils zwei Bell- Hubschraubern zu dieser verlassenen Stadt. Erich von Däniken war mehr als froh, als der Letzte Hubschrauber endlich zurück war, denn wie wir erst jetzt erfuhren, führte uns die Flugroute auch über bekanntes Drogengebiet! So seien im Vorfeld dieser Flüge diverse Gespräche geführt und auch Schmiergelder geflossen um zu verhindern, das ein „Drogenbauer“ die vermeintlichen „Spionage- Hubschrauber“ beim Überflug beschliessen. Auch im Nachhinein ein sehr unangenehmer Gedanke…

Buritaca 200 selbst liegt an einem sehr steilen Berg und zieht sich vom Talgrund mit einem Fluss bis hoch hinauf zu der Bergspitze. Rundherum war alles, was heute vom Urwald überwuchert war, terrassiert um Häuser bauen zu können und auch Landwirtschaft zu betreiben. Das Wasser der starken Niederschläge wurde aufgefangen und durch ein sinnvolles System von Kanälen abgeführt und genutzt für die Bewässerung. Die Terrassen wurden mit Steinmauern befestigt und so geschickt gebaut, dass auch stärkste Niederschläge nicht zu einem Abrutschen dieser Mauern führen konnten.
Heute (1998) ist nur eine einzige Plattform soweit freigelegt, dass zwei Hubschrauber nebeneinander landen können. Alles andere ist noch immer vom Urwald verborgen.
Über Wege und Treppen die hoch und runter führen kann man einen kleinen Teil der Anlage besichtigen. Mann muss ich schon fragen wie man auf die Idee kommen konnte in so einer unmöglichen Lage eine grosse Stadt anlegen zu müssen! Alles ist mit Treppen verbunden. Überall künstlich befestigte „Plattformen auf denen früher vermutlich Häuser gestanden haben, die aber schon längst verschwunden sind da sie vermutlich aus Holz bestanden. Nur die steinernen Plattformen, Treppen und die Wege haben dem Urwald trotzen können.

Viele der „Plattformen“ wurden von den Archäologen komplett freigelegt, andere sind noch immer halb verborgen im Urwald.
In dieser schwülen heissen Luft waren die Treppen schon bald eine echte Herausforderung, und das obwohl ich zur ersten Gruppe am Morgen gehörte. Im Nachhinein bedauerte ich die zweite Gruppe, die am Nachmittag (des ersten Tages) hierher flog…
Auf dem Rückflug nahmen wir einen jungen Studenten (?) mit, der sich auf dem Fussmarsch einen Fuss schlimm verletzt hatte. Er war mehr als froh, dass er mit seinem entzündeten Fuss nicht mehr zurück laufen musste.

Den Rest der zwei Tage konnten wir gemütlich verbringen so wie man es wollte (die dritte Gruppe flog am Morgen des zweiten Tages). Das Club- Hotel bot dazu jede Menge Abwechslung. Vom faulen zusammensitzen am Strand, über schwimmen bis hin zu sportlichen Aktivitäten war allerhand möglich.

                                

  

 

Dienstag 13. Oktober 1998

Wieder einmal ein Reisetag. Heute sollte es nach Lima gehen. Zuerst ging alles wie geplant, bis wir am Flugplatz von Santa Marta, mit seinem „imposanten Flughafenbau“ im karibischen Stiel eintrafen (moderner Bau, kombiniert mit Bauten aus Holz gedeckt mit Palmblättern). 
Hier erfuhren wir, dass die Fluglotsen in Bogota streikten und deshalb der planmässige Abflug nach Bogota auf unbestimmte Zeit verschoben war. Unser Problem war, dass wir unbedingt den Anschlussflug der Lufthansa (LH530) erreichen mussten der von Frankfurt über Bogota weiter nach Lima in Peru ging!
So langsam bereitete sich Unruhe aus bei Eric, Erich und allen übrigen in der Reisegruppe. Endlich, mit drei Stunden Verspätung startete unsere „Jumbolino“. Eine schnelle Rechnung ergab; das wird verflixt knapp. Bei der Ankunft in Bogota hingen (inklusive mir), sicher zehn Leute aus unserer Gruppe, an den Fenstern und suchten einen Hinweis darauf, ob wir es doch noch schaffen würden. Man kann sich fast nicht vorstellen, wie froh wir waren, als wir nach der Landung in Bogota ein hohes Seitenleitwerk mit dem Lufthansalogo sahen! Der Jumbo stand noch immer am Terminal!
Jetzt musste es aber schnell gehen, ungeduldig warteten wir an den Laufbändern auf unsere Koffer, Erich schien überall zu sein und trieb Alle an schnell zu machen. Weiter ging es zum Zoll, das dauert ja ewig bis Alle durch sind. Wo ist jetzt das richtige Gate? Da, aber was ist jetzt wieder, da will doch noch jemand etwas kaufen! Marsch, marsch ab in den Flieger, es war Erich von Däniken deutlich anzusehen wie erleichtert er war, als alle, endlich alle, in der Lufthansa Boeing sassen und diese dann gleich darauf vom Terminal „ablegte“. Dank dem Umstand, dass der Lufthansaflug LH530 an diesem Tag 1 Stunde Verspätung hatte, haben wir ihn doch noch erreicht, Glück muss man haben…
Etwa um 23.00 Uhr trafen wir endlich im Hotel Oro Verde in Lima ein, völlig geschafft. Noch schnell das reichhaltige Buffet, das dort noch immer für uns bereit stand besuchen, und dann ab ins Bett, der nächste Tag versprach wieder ereignisreich zu werden.

 

Mittwoch 14. Oktober 1998

Reisetag, heute ging es weiter mit dem Flugzeug nach Huaraz. Mit einer gecharterten Maschine, einer zweimotorigen Turboprop- Maschine, einer Antonov AN24R, starteten wir um 9.30 Uhr vom Flughafen in Lima. Einige aus unserer Gruppe waren nicht so recht überzeugt von den Qualitäten, dieser alten russischen Maschine. Wir gelangten aber trotz aller Unkenrufe ohne Zwischenfall an unser Ziel.
Peru wird wesentlich von den hohen Andenketten geprägt. Weit über 6000 Meter hoch, zieht sich diese Gebirgskette in mehreren Reihen oder Wällen, dem westlichen Rand des südamerikanischen Kontinentes entlang. Da entlang der Westküste dieses Kontinentes der kalte Humbold- Strom verläuft, ist das Klima in Peru nicht gerade das „angenehmste“. Es dringt kaum Feuchtigkeit vom Pazifik her in das Land. Grosse Wüsten reichen bis an die Küste. Das kalte Wasser des Pazifiks, ergibt in Verbindung mit der heissen Luft vom Kontinent, an der Küste ein ständiges „Nebelklima“. So ist in Lima selbst, an kaum einem Tag, die Sonne wirklich zu sehen. Unterstützt vom Dauersmog ist es immer diesig und neblig. Es verwundert nicht gerade, wenn unser Reiseleiter behauptet, Lima habe den höchsten Prozentsatz von mit Depressionen geplagten Leuten…
Die Andenketten selbst, sind auf der westlichen Seite karg und nicht gerade fruchtbar. Unser Flugziel Huaraz liegt in rund 3000 Meter Höhe über Meer, in einem weiten, ziemlich kargen Hochtal. Es ist die Provinzhauptstadt dieser Region.
Die grosse Höhe ist für uns „Flachländer“ jetzt ein spürbares Problem. Schon das Gehen, ein leichter Anstieg, und man kommt schon ins schnaufen. Vor allem die älteren Teilnehmer merken die Höhe. Wir sind alle froh im Hotel anzukommen. Dort gibt es einen belebenden Tee gebraut aus Koka. Das Hotel selbst wird, welche Überraschung, von einem Schweizer tadellos geführt. Das merken wir dann beim Essen, endlich wieder mal etwas gewohntes zwischen die Zähne…
Am Nachmittag gibt es einen Ausflug mit zwei kleinen Bussen ins Santa- Tal. Die Autos und Busse die in dieser Höher fahren, sind speziell auf die Höhe eingestellt (Motoren). Permanente Luftdruckkontrolle aller Räder, ist selbstverständlich, da immer wieder grosse Höhendifferenzen überwunden werden müssen. Die Strassen sind übersäht von Schlaglöchern, selten ist eines weniger tief als 5 cm! Geschwindigkeiten höher als 40 km/h sind nur auf ausgewählten, kurzen, asphaltierten, Strassenstücken möglich. Ansonsten handelt es sich bei den hiesigen „Strassen“ nur um etwas befestigte Schotterpisten.
Wir erhielten auf diesem kurzen Ausflug einen Eindruck von den ärmlichen Verhältnissen in dieser Region. Wir westliche Touristen waren ganz eindeutig ein Fremdkörper!
Alle, die mitgekommen sind, waren am Ende froh wieder im Hotel zu sein. Nach dem sehr guten Abendessen ging es schon bald ins Bett. Schlafen in dieser Höhe gelang aber den wenigsten, auch ich döste eher als das ich richtig schlief, die Luft ist einfach zu dünn und wir hatten keine Zeit uns dran zu gewöhnen.

Donnerstag 15. Oktober 1998, Chavin de Huantar

Bildergalerie; weitere Bilder

Dies wurde der strengste Tag unserer Reise. Das Ziel war der rund 110 Kilometer entfernte Tempel „Chavin de Huantar“, dumm nur das er in einem benachbarten Tal liegt, zu dem der Weg über einen 4180 Meter hohen Pass führt!
Höher und immer höher, führte die Strasse, die kaum breiter als ein Feldweg bei uns zu Hause war, Schlagloch reite sich an Schlagloch. Die Strasse wand sich steile Hänge hinauf, kaum befestigt, ein Wunder das sie nicht schon unter den Gewichten der beiden kleinen Bussen abrutschte. Wenn es hier einmal regnete, dann kommt es bei vielen Strassen zu Erdrutschen, und Dörfer sind plötzlich von der Aussenwelt abgeschnitten. Die neu gebauten Strassen sind aber keinen Deut besser als die, die gerade weggerissen wurden, Schotterpisten die „in die steilen Hänge gefräst werden“, unbefestigt.
In 3600 Meter Höhe bei einem recht ansehnlichen See, kurz unter der Passhöhe, kommen wir zu einer Hütte. Da machen wir eine kurze Rast, zum fotografieren. Aber was finden wir da bei der Hütte vor? Es ist kaum zu glauben, aber hier, an einem weit abgelegenen Ort steht ein Coca Cola Automat, der sogar funktioniert! Wir sind fassungslos…
Aber weiter geht es, kurz vor der Passhöhe geht es durch einen Tunnel auf die andere Seite des Passes, er spart rund 100 Höhenmeter die so nicht mehr erklommen werden müssen. Die Höhe macht allen zu schaffen.
Jetzt geht es hinunter in das Nachbartal, steiler als der Aufstieg gerade eben, über eine halsbrecherische, schmale Strasse. Jedes entgegenkommende Fahrzeug ist eine Herausforderung, wie soll man sich kreuzen, auf einer Strasse die kaum breit genug dazu ist. Auf der einen Seite geht es steil nach oben und auf der andern Seite fast senkrecht (so scheint es) nach unten bis zu der Talsohle! Wenn ein Lastwagen entgegenkommt wird es erst so richtig spannend, da ragen die Räder des äusseren Fahrzeuges schon mal etwas über den Abgrund…

 

 

Endlich nach rund 4.5 Stunden Fahrzeit (für die 110 Kilometer) erreichen wir, das in einem schmalen Tal gelegenen, Chavin de Huantar. Das Land ringsherum ist braun und karg. Nicht weit von der Anlage fliesst ein Fluss vorbei, an dem entlang es einen grünen Streifen gibt. Die Anlage wird in den Bereich von 1000 bis 500 vor Christus datiert..., sicher gehört sie zu den ältesten in Südamerika.

Uns präsentierte sich eine Anlage, die dominiert wird, durch einen etwas tiefer gelegten Platz mit rund 50 x 50 Meter Seitenlänge. Auf jeder Seite führt eine breite Treppe hinunter. Flankiert wird der Platz mit zwei, sich gegenüber liegenden, aufgeschütteten und befestigten, Wällen. Und vor dem Platz, ein mächtiger Bau, der heute mehr wie ein Hügel wirkt, als ein von Menschenhand aufgeschichtetes Bauwerk, was es aber ist. Eine Treppe führt vom Platz bis ganz nach oben auf das rund 10 Meter hohe Bauwerk. Dieser Bau ist von einer Vielzahl von Gängen durchzogen, die untereinander mit kleinen Querschächten verbunden sind, die teilweise bis nach aussen führen. Diese Gänge sind mit wuchtigen Monolithen erbaut, die die Decke bilden. Auf der Rückseite ist noch ein guter Teil der Aussenmauer zu bewundern. Hier ist auch noch der letzte, sich in originaler Position befindliche „Jaguarkopf“ (menschenähnlicher Kopf mit spitzen vorstehenden Eckzähnen, eben den Jaguarzähnen) zu finden, der in gut 3.5 Meter Höhe aus der Mauer ragt. 

Überall findet man exakt bearbeitete, bis zu drei Meter lange Blöcke, aus den Mauern gebrochene „Jaguarköpfe“, und die Überreste von zerbrochenen Reliefs und Skulpturen.
Auch die berühmte Raimondie- Stele wurde hier gefunden, die sich heute wie auch der „Obelisco Tello“, im Museum in Lima befindet. In Chavin wurden für die Touristen Kopien aufgestellt.
Aber auch „El Lanzon“ ist hier zu finden. In einem, mit eine Gitter abgesperrten Gang, bei einer Wegkreuzung, ist ein lanzenförmiger Stein mitten in den Tunnel gestellt. Er ist rundherum mit Reliefs bedeckt und zeigt die Form einer Art „Monsterfratze“, die einem entgegen sieht. Dieser, im Querschnitt dreiecksförmige Stein ist so gross, das man ihn nicht entfernen kann, er wurde schon beim Bau des Ganges hier eingesetzt (der obere Teil ist in die Decke eingelassen). In diesem Fall ist es eine Kopie, die im Museum von Lima steht. Das ist der berühmte „El Lanzon“.

Wir nahmen am Flüsschen unser Mittagessen in Form eines Picknick’s ein. Dann ging es schon bald wieder zurück, den gleichen beschwerlichen Weg. Es gab wieder einige haarsträubende Kreuzungsmanöver mit entgegenkommenden Lastwagen. Wir waren alle froh am Abend wieder in Huaraz, in unserem Hotel anzukommen. Alle waren müde, denn alleine schon die hohe, ungewohnte Passfahrt, hat doch einiges gefordert.

 

Freitag 16. Oktober 1998, Archäologisches Museum in Lima

Bildergalerie; weitere Bilder

Am frühen Morgen um 4.30 Uhr mussten wir aufstehen, da wir spätestens um 7.00 Uhr in Lima landen mussten (wegen Flughafen- Umbauten). Als wir die Piloten unseres Charter- Flugzeuges abholen wollten, sie waren am Abend zuvor mit der gleichen Antonov eingetroffen mit der wir hier hinauf geflogen waren, mussten wir feststellen, dass es bezüglich ihrer Hotelrechnung Differenzen gab. Die Crew weigerte sich Abzureisen, bis unser Reiseleiter die Rechnung beglichen hatte. Und das obwohl das eigentlich im Charter- Preis inbegriffen war. Da wir gezwungen waren den Zeitplan einzuhalten musste unser Reiseleiter zähneknirschend die Rechnung bezahlen.

In Lima gelandet passierte es dann: Erich von Däniken stand mit dem Reiseleiter, dem Chauffeur und ein paar weiteren aus der Gruppe vor dem Bus, gleich neben der vorderen Bustüre. Seine Tasche hatte Erich um einen Pfosten geschlungen neben dem er stand. Als er nur ein, zwei Minuten unachtsam war passierte es, die Tasche wurde gestohlen! Neben Geld und den schon belichteten Filmen von ihm, befand sich auch ein Vortrags-Manuskript das Erich noch brauchte für einen Vortrag in Mexiko City, sein Pass und die Pässe von seinen beiden jugendlichen Begleitern, in der Tasche. Erich musste selbst sagen, dass es seine alleinige Schuld war, denn gerade er müsse es doch am besten wissen, wie raffiniert die Diebe in diesen Ländern sind. Aber eben weg ist weg…
Während wir dann anschliessend ins Suisse Hotel fuhren, für das offizielle Frühstück und anschliessend auf die Stadtrundfahrt, mussten Erich und seine beiden Begleiter auf die Schweizer Botschaft und auch zur deutschen Botschaft, wegen der neuen Pässe. Zum Mittagessen trafen wir wieder zusammen in dem betreffenden Restaurant.
Was mich sehr überraschte war der Umstand, das es der „BLICK“ für nötig gefunden hat, den Diebstahl "zu bringen" (wie ich dann später Zuhause erfuhr)! Woher haben die wohl davon erfahren? „Prominente“ haben es wirklich nicht gerade leicht…

Am Nachmittag besuchen wir noch das Archäologische Museum in Lima, anstelle der Stadtrundfahrt. Dort befindet sich, wie schon erwähnt die originale Raimondi- Stele (unten rechts) eine flache Platte die schon zu manchen Spekulationen Anlass gegeben hat. Und der „Obelisco Tello“ (unten links), einer langen über drei Meter hohen „Steinlanze“ die mit verwirrenden Darstellungen, rund herum übersäht ist.
Es gab noch viele andere interessante Artefakte zu bewundern und zu entdecken, in diesem Museum.

Um 15.00 Uhr machten wir uns per Bus, auf der berühmten „Pan Americana“ Strasse, auf den Weg in das rund 300 km entfernte Ica.

           

 

Samstag 17. Oktober 1998, Nazca

Bildergalerie; weitere Bilder

Nicht weit von unserem Hotel, lag der kleine Flugplatz, von dem die „Aero Condor – Peru“ ihre Touristenflüge über die Ebene von Nazca durchführte. Am Morgen ging es um 9.00 Uhr gleich los. Schon am Flugplatz bekam man einen Vorgeschmack, da hier ein Topografisches Modell mit den Linien, Pisten und Figuren der Eben zu bewundern war. Sogleich scharten wir uns darum, um zu sehen was uns denn nun wirklich erwartete.
Alles war aufgeregt, für viele war es der erste Flug in einem kleinen Flugzeug. Vier Maschinen standen uns „zur Verfügung“, alles Cessnas, das heisst Hochdecker die eine gute Sicht nach unten gewährleisteten. In der Grössten konnten 12 Personen mitfliegen dann hatte es noch eine, die mit sechs, eine mit fünf und eine kleine die mit drei Personen von uns startete. Die Restlichen der Gruppe starteten nach der Rückkehr der vier Flugzeuge gleich anschliessend. Noch vor dem Mittagessen waren alle von einem mehr als eindrücklichen Flug zurück, aber jetzt der Reihe nach.
Ich habe mir bewusst die kleinste der vier Maschinen ausgesucht, weil bei dieser die beste Sicht vorhanden war (Fenstereinteilung), vom hintern Sitz hatte man einen super Blick nach allen Seiten. Nach dem Start ging es in einem kontinuierlichen Steigflug in Richtung Osten. Die Küste verloren wir bald aus den Augen, unter uns trockenes, karges Land, Hügelzug an Hügelzug, mit vielen ausgetrockneten Flussläufen, dazwischen ein paar Flüsse die offenbar noch Wasser führten, den an ihnen entlang war es grün, einzelne Siedlungen sahen wir auch. Aber von den berühmten Linien keine Spur. Da, das muss die berühmte „Pan Americana“ sein. Schnurgerade durchzieht sie die Hochebene.
Plötzlich zeigte der Pilot nach unten; Look lines and one pista, oder so ähnlich, es war ein Gemisch aus Spanisch und Englisch. Jedenfalls sahen wir die erste trapezförmige Piste, weit unter uns. Wir waren sicher gut 1000 Meter über Grund hoch, und hatten einen sehr guten Blick auf die unter uns liegende Hochebene von Nazca. Man darf sich dabei nicht eine flache Ebene vorstellen, sondern eine von Bergen und Hügelzügen durchzogene „Ebene“ mit vielen ausgetrockneten Flüssen und Bächen. Es war eine Wüste in der es nur sehr selten einmal regnete. 

                   

Und hier waren sie nun plötzlich, Trapeze, Pisten, Linien die sich schnurgerade über Kilometer hin erstreckten! Als wir die ersten einmal gesehen hatten, sahen wir plötzlich immer mehr! Langsam gingen wir immer tiefer, einmal linksherum, dann wieder rechtsherum flogen wir, so dass sicher alle einmal schauen konnten. Es war phantastisch, Trapezpisten die sich kreuzten, eine Piste die über einen Berg verläuft und sich dann in drei schmale Strahlen aufsplittert die Kilometer weit über die Ebene verlaufen.
Wie wurden diese Linien erstellt, die quer über die Landschaft verlaufen, ohne Rücksicht auf Berge und Täler? Warum diese über ein Kilometer langen Trapeze die einem an die Pisten für Flugzeuge erinnerten? Und wo waren eigentlich die berühmten Figuren von Nazca?

Da, wir sind jetzt erheblich tiefer, der Pilot zeigt auf eine Bergflanke, „el Astronaut“ sagt er. Da ist eine menschenähnliche Gestalt zu sehen, mit grossen Augen, als ob ein kleines Kind gezeichnet hätte. Und da, da sind sie, der Hund und der Affe, Scharrbilder am Boden, Dutzende von Meter gross aber richtig klein im Vergleich zu den Trapezen. Dann eine System von Linien und Pisten, es schaut fast wie ein Flugplatz aus. Dieses Pistensystem heisst denn auch „Airport“ bei den hiesigen Piloten. Dann sehen wir den 110m lange Kolibri, die Spinne und dann, der mit dem Schnabel, 250 Meter lange Kondor, überwältigend. Trotzdem fällt auf, das all diese Tierdarstellungen richtig gehen, untergehen in all diesen Linien und Pisten, trotzdem wird meistens nur über sie gesprochen.
Man kann mit Worten kaum beschreiben, was alles zu sehen ist, auf einer Fläche die sicher etwa der ganzen Nordostschweiz entspricht. Viel zu schnell sind wir wieder auf dem Rückflug und landen wieder. Etwa 1.5 Stunden waren wir unterwegs. Alle bekamen dann noch eine Urkunde die bestätigte, dass wir wirklich diesen Flug gemacht hatten.

Nach dem Mittagessen war eigentlich nichts mehr vorgesehen, wenn da nicht ein Sonderflug organisiert worden wäre, an dem ich auch teilnahm.
Am Nachmittag, so gegen vier Uhr flogen ich, Erich, Herman, und noch fünf weitere aus unserer Gruppe nochmals über die Ebene!
Von den 1520 Dollar Charterpreis für die zwei Stunden Flug, mit der 12-sitzigen Turboprop Maschine, übernahm Herman 1200 Dollar wobei zwei seine Gäste waren. Wir übrigen vier teilten uns die restlichen 320 Dollar auf. Herman wollte auf alle Fälle nochmals fliegen, egal was es kosten würde, 1000 Dollar hätte es mindestens gebraucht, so das er überhaupt nichts dagegen hatte, als wir uns daran beteiligten.
Einer der Piloten war der Eric (oder Enrico?), Chef- Pilot von Air Condor, mit dem Erich schon seit langen Jahren gut befreundet ist, da er mit ihm die Eben schon x-mal „beflogen hat“. Er hat uns dann auch zu einigen Plätzen geflogen, die normalerweise keine Touristen zu sehen bekommen.
Zuerst ging es auf rund 4000 Meter Höhe. Hier an einem hohen Gipfel zeigte uns Eric einen erst kürzlich entdeckten „Astronaut“ (alle menschenähnlichen Darstellungen werden hier „Astronaut“ genannt). Dann ging es hinunter bis wir in gerade mal 15 bis 20 Meter Höhe über die mit rund 3.5km längste Trapezpiste rasten, dann noch schnell eine Kurve um das Lager von dort arbeitenden Archäologen und weiter über Pisten, Linien und Figuren. Trapezpisten die auf künstlich (!) abgeflachten Höhenzügen angelegt sind. Die zwei Stunden gingen wirklich „wie im Fluge vorüber“, und bald war es Zeit das wir zurückflogen um noch rechtzeitig zum Abendessen zu kommen.

Diese Ebene hat einen sehr tiefen Eindruck auf mich gemacht. Die gewaltigen Dimensionen dieser Scharrbilder, Linien und Pisten (Trapeze), sprengen jede normale Vorstellungskraft. Warum, wieso, weswegen, weshalb, mit jedem dieser Worte lassen sich Dutzende von Fragen stellen welche Nazca beinhalten. Die Ebene ist ein Rätsel ganz besonderer Natur.
Am Abend besuchten wir dann noch Dr. Cabrera in Ica, der eine beeindruckend grosse Sammlung von gravierten Steinen und Statuen besitzt. Viele von ihnen zeigen Vorgänge die überhaupt nicht in die frühen Zeiten passen, Operationen und technische Vorgänge, dann Darstellungen von Tieren die längst nicht mehr existieren und andere verwirrende Darstellungen. All das in drei kleinen voll gestopften Räumen, auf hohen, wackligen Gestellen, dem Doktor zugetragen von den hiesigen Einheimischen. Fälschungen? Oder wirklich Darstellungen die so gar nicht in die heute vertretene Geschichte passt? Schwer zu sagen... aber was ich gesehen habe, machte keinen alten Eindruck. vieles war offensichtlich mit schwarzer Farbe und Kreide behandelt worden...

Auf jeden Fall wurde am Abend über dieses Thema an der Bar noch intensiv diskutiert.

 

Sonntag 18. Oktober 1998, das Lochstreifenband

Bildergalerie; weitere Bilder

9.30 Uhr abfahrt vom Hotel, es geht langsam zurück in Richtung Lima, aber nicht ohne ein paar weiter Besichtigungen unterwegs und noch einer Übernachtung in Paracas.
Aber zuerst gab es einen Halt beim so genanten Lochstreifenband dem "Avenida Misteriosa De Las Picaduras De Viruelas" (Rätselhafte Straße der Pockennarben). Dazu hielten wir bei der "Hazienda Montesierpean", einem herunter gekommenen Gebäudekomplex, etwa zwei Kilometer hinter der Ortschaft Humay wo wir einen mitgenommenen Lunch einnahmen. Dort haben wir auch das "Lochstreifenband" besichtigt.
Dieses "Band" besteht aus meistens 8 nebeneinander liegende „Löcher“, welche wie bei einem Lochstreifen (wie er bei den ersten Computern gang und gäbe war...) hinter einander angeordnet sind. Dieses Band zieht sich rund 10 - 15 Kilometer weit über Berge und durch Täler. Aus der Nähe betrachtet bietet es aber nicht gerade viel. Die einzelnen Löcher waren ursprünglich alle sauber ausgemauert. Heute sind die meisten eingefallen und nur noch bessere Vertiefungen, eingefasst von „Geröll“. Was war der Grund für all diese Löcher?


Ratlos wie alle vor uns, ging es weiter. Wir hielten auch noch bei einer Inkafestung, einer militärischen Anlage mit der die Inkas den damaligen Verkehr durch das Tal kontrollierten. Im Laufe des Nachmittages erreichten wir dann das Hotel in Paracas.

 

Montag 19. Oktober 1998, „Dreizack der Anden“

Bildergalerie; weitere Bilder

Nach dem Frühstücks(buffet) ging es bald schon los. Direkt beim Hotel wurden mehrere Schnellboote bestiegen. Mit sicher 50 km/h jagten wir bald darauf übers Wasser. Ziel war der berühmte „Candelabro“. Dieser vom Meer aus sichtbare „Dreizack der Anden“ ist an der Flanke einer Sanddüne „errichtet worden“.
Er ist 128 Meter hoch und rund 75 Meter breit. Die einzelnen Linien sind durchschnittlich 30 Zentimeter tief in den Boden eingelassen.

Der Untergrund besteht aus verhärtetem Sand. Der Wind bläst Sand, der sich in den Linien ablagert, immer wieder davon. Deshalb ist der „Candelabro“ auch immer zu sehen und wird weder vom Sand zugedeckt noch zerstört.
Es wird immer wieder gesagt, dass der „Candelabro“ ein Zeichen für ankommende Schiffe sei. Das Problem bei dieser Theorie ist nur, dass gegenüber, in nur etwa 5 Kilometer Entfernung eine Insel liegt, welche die Sicht versperrt. Nur wenn der Führer eines Schiffes weiss was er sucht, kann er den „Candelabro“ auch ansteuern. Ein Schiff, das die Küste entlang fährt und aussen an der Insel vorbei kommt, sieht ihn nicht (sagte man uns).
Genauso gut könne es auch ein Stammes- Zeichen sein, sagt man auch. Dann stellt sich aber die Frage, wo die anderen sind, von anderen Stämmen? Der „Candelabro“ ist nämlich einmalig. Kurz gesagt, niemand weiss was er darstellt, wann er angelegt wurde, noch was der Grund war für seinen "Bau" (1998). Zu diesem „Scharrzeichen konnten wir leider nicht direkt hin gehen, so das wir nach rund einer halben Stunde, in den vor der Küste dümpelnden Booten, uns wieder in rasender Fahrt auf den Rückweg machten.

Am Nachmittag ging es auf der „Pan Americana“ wieder zurück nach Lima. Die Fahrt dauerte fünf Stunden. In Lima machten wir wieder Station im Suisse Hotel, wo wir schon einmal übernachtet und einige Tage später gefrühstückt haben. 
Dieses Hotel, war der „absolute Wahn“, Türsteher in dunklem Frack und Zylinder, riesige Eingangshallen aus Marmor mit wuchtigen Treppen, alles pick fein, so wie man es aus den Filmen kennt. Das Zimmer riesig mit einem grossen Waschraum, alles in Marmor. Also so ein Hotel habe ich noch nie gesehen, ausser im Fernsehen…

 

Dienstag 20. Oktober 1998, die Heimreise Tag l

Einige der Gruppe flogen schon am Morgen ab, da sie noch die Galapagos Inseln besuchten. Erich von Däniken flog ebenfalls am Morgen schon ab, nach Mexiko City für einen Vortrag. Sein Manuskript das ihm in Lima gestohlen wurde, hatte er in den letzten Tagen neu geschrieben.
Den Tag verbrachten wir übrigen im Hotel. Um etwa 16.30 Uhr ging es zum Flughafen. Dort flogen wir pünktlich um 20.40 Uhr, mit einem Lufthansa Jumbo, einer Boeing 474-400, ab.
Kurz vor Mitternacht, Zwischenlandung in Bogota. Eine Stunde später starteten wir wieder...

Wir beschleunigten ganz normal, aber als wir vielleicht 100 bis 150 km/h, oder so, erreicht hatten, stiessen Stichflammen aus dem linken äusseren Triebwerk hervor (habe es selbst gesehen, da ich ganz zuhinterst, am linken Fenster gesessen bin, mit einem wunderbaren Blick auf das betreffende Triebwerk). Es gab noch weitere 4 bis 5 Stichflammen, bis der Pilot die Notbremsung eingeleitet hat. Mit den Stichflammen (weit über 30 m lang) verspürte man auch jedes Mal einen Ruck, und ein dumpfes "Knallen" war auch zu hören. Die Stichflammen schlugen aus dem Triebwerk selbst heraus (Schubstrahl) und waren "nur" die Folge einer "falschen" Verbrennung, das heisst der Treibstoff verbrannte auch noch nach den Brennkammern, das sich das Triebwerk regelrecht „verschluckt hatte“.
Das eigentliche Problem lag aber nicht am Triebwerk, sondern daran, das Bogota auf 2600 M.ü.M. liegt! Der Zwischenfall hätte nur wenige Sekunden später auftreten müssen und der "Now Return Point" währe überschritten gewesen und ein Halten auf der Piste wäre unmöglich geworden. Und ein Abheben mit der voll beladenen Maschine, in 2600 Metern über Meer, da wäre kaum noch sehr viel an Leistungsreserve drin gewesen.
Ich hätte nie gedacht, dass eine 747 so hart bremsen kann! Wir kamen am Ende der Piste zum stehen.
Noch mit eigener Kraft rollten wir weg von der Piste, dann wurden alle Aggregate abgestellt. Die Flughafenfeuerwehr rückte aus, mit in der Dunkelheit gut sichtbaren Lichtern. Nach dem unsere Maschine von der Feuerwehr „umstellt war“, zog uns ein Schlepper wieder zurück an das Terminal. Dort tauchten schon bald einige Mechaniker auf, die zusammen mit dem Piloten das besagte Triebwerk begutachtete. Wir, die Passagiere, sassen derweilen im Flugzeug und warteten…

 

Mittwoch 21. Oktober 1998, die Heimreise Tag 2

Wir sassen noch bis etwa vier Uhr Morgens in der Maschine, während dessen das Triebwerk untersucht wurde. Dann kam die Meldung, dass alle die Maschine verlassen müssten und wir in Hotels untergebracht würden. Tja, das war es also, das Triebwerk anscheinend schrottreif... Also alles aussteigen und durch den jetzt verlassenen Zoll. Ohne Einreiseformalitäten, reisten also alle Passagiere ein in Kolumbien. Wir bekamen nur eine farbige Karte in die Hand gedrückt. Dann der Schock, in der Eingangshalle waren alle Koffer auf einem grossen Haufen abgeladen worden, Chaos… Zwei Hostessen der Lufthansa, versuchten Ordnung in das Durcheinander zu bringen.
Nachdem endlich alle ihre Koffer hatten, wurden über 300 Passagiere in einem weiteren Chaos in Busse und Taxis verfrachtet, mit denen man in Hotels gefahren wurde. Ich landete schliesslich mit 10 anderen unserer Gruppe im „Holiday Chile“, das war so etwa um 7.00 Uhr Morgens.
Hier konnten wir bis etwa 12.00 Uhr schlafen und versuchen die Angehörigen Zuhause zu verständigen (ein Anruf war gratis), dann wurden wir wider auf den Flughafen
gefahren. Dort herrschte wieder völliges Chaos, vor dem Lufthansaschalter. Die Gesellschaft war nicht in der Lage, etwas Ordnung in die Sache zu bringen.
Da sich die Lufthansa weigerte einen Ersatzflieger nach Bogota zu schicken (Zeitaufwand 15 bis max. etwa 20 Stunden), mussten über 300 Passagiere mit den normalen Linienflügen "ausgeflogen" werden, und da Bogota nicht gerade eine internationale Drehscheibe ist, war das mit erheblichen Problemen behaftet. Man stelle sich das vor; rund 300 genervte Passagiere, belagern einen Lufthansaschalter mit drei Angestellten…
Erst am Abend erfuhren wir, was weiter mit uns (der Reisegruppe), geschehen sollte,
das aber auch nur weil sich einer von uns, an den örtlichen Lufthansa Chef wenden konnte, um mit ihm direkt unsere Flüge fest zu legen. Einige konnten noch am Abend mit Britisch Airways über Miami nach London fliegen und von dort weiter nach Frankfurt. Wir Übrigen mussten wieder zurück in ein Hotel, diesmal dem „Holiday In“.

 

Donnerstag 22. Oktober 1998, die Heimreise Tag 3

Diesen Tag verbrachten wir auch im Hotel. Gegen Mittag ging es wieder auf den Flugplatz. Dort checkte ich, (später) mit Unterstützung von unserem örtlichen Reiseleiter Eric, bei der Air France, unsere gesamte restliche Reisegruppe ein (wir haben ihn natürlich kontaktiert, da wir dringend seine spanisch- Kenntnisse brauchten). 
Das mit dem einchecken war aber gar nicht so einfach. Als ich am Schalter der Air France war, wollte die Dame natürlich unsere Tickets sehen. Es dauerte etwas bis ich ihr klar gemacht habe, das wir von dem besagten „liegen gebliebenen Lufthansa Jumbo“ seien. Als das endlich klar war, kam die nächste Hürde; sie wollte Kopien von allen unseren Pässen, der Kopierer sei im oberen Stock…
Etwas ratlos machte ich mich also auf die Suche. Aber da nahte (endlich) die Hilfe, Erich Preiss war da! Er wusste wo der einzige (!) Kopierer des Flughafens zu finden war, im ersten Stock, in einer Buchhandlung, ganz hinten! Also schnell dahin und die Pässe kopiert. Als wir damit fertig waren und auf dem Weg zurück waren, begegneten mir sicher noch 10 andere Reisende, die hilflos im Gebäude herum irrten und den Kopierer suchten, und mehr als froh waren, als ich ihnen den Weg zeigen konnte. Das muss ein regelrechter Sturm auf diesen altersschwachen Kopierer gewesen sein.
Wir flogen dann am Abend mit einem, damals noch sehr neuen, Airbus A340, ab nach Paris. Der Rückflug war etwas turbulent, genau während dem Frühstück, kamen wir in beachtliche Turbulenzen, den Ausrufen und Verwünschungen nach, landeten mindestens zwei Kaffees auf den Hosen und nicht am vorgesehene „Platz“…

 

Freitag 23. Oktober 1998, die Heimreise Tag 4

Am Morgen um etwa 10.00 Uhr landeten wir in Paris. Dort verabschiedete ich mich von den Übrigen, da ich jetzt direkt nach Zürich weiter fliegen konnte. Die anderen flogen nach Frankfurt. Um 13.00 Uhr starteten die Boeing 737 um endlich um 14.20 Uhr in Zürich zu landen. Ich war heilfroh endlich wieder in der Schweiz zu sein. Die Verspätung betrug insgesamt gut 40 Stunden.
Wie ich später vernommen habe, ist die angeschlagene Maschine leer die amerikanische Küste hochgeflogen und über Grönland zurückgekehrt nach Deutschland, um das beschädigte Triebwerk wechseln zu können.

Vieles hätte von der Lufthansa besser organisiert werden können, aber andererseits ist es fast unmöglich, auf einem so abgelegenen Posten wie Bogota, mit wenig Personal alles auf Anhieb „in den Griff zu bekommen“.

Die Reise war ein einmaliges Erlebnis. Der Heimflug verlief am Ende trotz allen Widrigkeiten gut. Es hätte auch ganz anders kommen können.
Alle Teilnehmer der Reisegruppe kamen prächtig miteinander aus, es gab keine Reibereien oder ähnliches. Vieles bleibt hier unerwähnt, all die Gespräche, das gute Verhältnis zu unseren Reiseleitern, die Gesprächsrunden mit Erich von Däniken am Abend usw. aber dann wäre dieser Reisebericht noch länger geworden und würde den Rahmen endgültig sprengen…

Christian Forrer

4.1.2004, Schweiz

 

Nach oben

 

 


Letzte Aktualisierung: 23. November 2016        

Kontakt

Copyright ©, Christian Forrer, alle Rechte vorbehalten