![]() |
Home RC Modellflug Bauserien, Hinweise und Tipps und Tricks Elektrifizierung eines Verbrenner- Modell |
RC Modellflug |
Elektrifizierung eines Verbrenner- Modell
Die Millennium hat mir in den vergangenen
Jahren viel Freude bereitet. Die guten Flugeigenschaften und die
vergleichsweise gute Transportierbarkeit, hat ihre Attraktivität
wesentlich unterstützt. Der unvergleichliche Sound der immer sehr
zuverlässig laufenden 7.5er OS LA Motoren haben ihr übriges getan. Nun ist es aber so, dass ich inzwischen komplett auf Elektroantriebe umgestellt habe. Der Gründe warum ich das tat sind unter anderem, das doch etwas einfachere Handling beim Starten (Akku rein und los) und die durch moderne Akkus und Motoren leichteren Modelle, bei sogar grösserer Leistung. Noch im 2005, 2006 hätte es paradox geklungen wenn man gesagt hätte; ein Elektromodell mit geringerem Gewicht und trotzdem grösserer Leistung bauen zu können, als wenn ein Verbrennungsmotor eingebaut würde. Und das bei immer noch guten Flugzeiten von 10 und mehr Minuten (extreme Modelle jetzt mal ignoriert...). Ich jedenfalls habe mich Ende 2008 dazu entschlossen, Schritt für Schritt, auf elektrische Antriebe umzustellen. Ende 2010 war dann die Millennium, die etwas speziellere Twin, das letzte Modell mit Verbrennungsmotoren. Was tun damit? Verkaufen? Bei so einem speziellen Modell findet man kaum einen Käufer der einen halbwegs vernünftigen Preis bietet. Verschrotten? Sicher nicht, dazu ist sie noch viel zu gut im Schuss, das Modell hat auch jetzt nach gut 10 Jahren noch kaum Blessuren... Also blieb eigentlich nur noch die Option "Umbau", so wie ich es bei meiner "Calmod one E" schon erfolgreich gemacht habe. |
|
Ausgangslage für dieses Projekt war ein Modell das Vollgetankt ein
Abfluggewicht von 6800g aufweisst, das es nun umzubauen gilt.
|
Stand 7.5.2011
Umbau auf Elektroantriebe | |||
20.10.2010
Als erstes wurde das Modell genau angeschaut und gewogen. Mit insgesamt 0.4l Kraftstoff hat es ein Abfluggewicht von total 6800g. Ich verspreche mir ein neues Abfluggewicht von etwas um die 6000g, mal sehen... |
20.10.2010
Die beiden Antriebseinheiten, komplett mit Tanksystem, Motorträger und Vorglühung wurden ausgebaut und versteigert. Zusammen wogen sie exakt 1276g.
|
11.12.2010
Das grosse Problem die Motorhauben: Wie kriegt man diese grossen Ausschnitte wieder zu...? Neue/Ähnliche habe ich keine auftreiben können, also was jetzt? Aber dann hatte ich eine Idee... |
|
13.12.2010
Als erstes wird der Bereich des Ausschnittes grosszügig mit eingeklebtem Styropor "aufgefüllt". Das wird anschliessend verschliffen.
|
15.12.2010
Die grossen Poren und die teilweise noch vorhandenen Löcher und Absätze, werden mit einem Leichtspachtel aufgefüllt und sauber verschliffen. Anschliessend wird Aussen eine dünne Lage Glasgewebe (40g/m2) mit Epoxydharz auflaminiert.
|
16.12.2010
Nun kann das Styropor herausgebrochen und Reste mit Aceton ausgeschwemmt werden. Beim Abschleifen der restlichen Spuren des Styropors und der Spachtelreste, muss man nur aufpassen auf die noch sehr dünne Aussenhülle. |
|
16.12.2010
Die ehemaligen Durchbrüche werden nun von innen mit zwei weiteren Glasgewebelagen (60-80 g/m2) auslaminiert um genügend Festigkeit zu erzielen.
|
18.12.2010
So sehen die neuen/alten Motorhauben nach dem
Spachteln und schleifen (Aussen) jetzt aus, fast wie neu
|
20.12.2010
Die Motorspanten sind grosszügig ausgeschnitten (60x60mm) um einmal etwas mehr Raum für den Flugakku zu erhalten, und auch um die Motoren auf den neuen Motordomen festschrauben zu können. |
|
22.12.2010
In die zukünftigen Motorspanten werden etwas "zurecht geschnittene" M4- Einschlagmuttern mit 5min Epoxydharz fixiert.
|
23.12.2010
Damit Akku und Regler getrennt sind, wurden in den Motorgondeln jeweils ein Zwischenboden eingeklebt.
|
28.12.2010
Die neuen Klappen für den Akkuraum wurden auf indirektem Weg in gebogener Form gebaut. Zuerst wurden auf der Aussenseite Balsarippen, auf den zukünftigen, dünnen Sperrholzdeckel, fest verklebt. Erst danach die eigentlichen innen liegenden benötigten Stützrippen auf der Innenseite angeklebt. |
|
29.12.2010
Nach dem Wegschneiden und Verschleifen der aussen liegenden Hilfsrippen erhielt ich so, zwei sehr exakt passende "Akkudeckel".
|
31.12.2010
Die Motoren werden mit Stoppmuttern an den fest verschraubten M4- Gewindestangen montiert. So können sie auch nachträglich noch leicht justiert, das heisst im Winkel nachgestellt werden. Die Motoren sind ohne Seitenzug aber mit deutlichem Sturz von 3° montiert. |
31.12.2010
Die Servostecker sind inzwischen alle umgelötet (hatte früher eine MPX- Anlage) und der Empfänger (2.4 GHz) ist installiert. Die beiden kurzen Antennen werden in zwei Kunststoffröhrchen, sicher geführt, verlegt. |
|
31.12.2010
Da jetzt nur noch ein 8-Kanal- Empfänger zum Einsatz kommt (vorher war es ein 12-Kanal), werden Seitenruder und Bugrad per V-Kabel zusammen gelegt (gleich wie die beiden Motorsteller). Damit das Bugrad mit dem Seitenruder korrespondiert, musste die Anlenkung am Servo auf die andere Seite "verlegt werden". |
31.12.2010
Einer der fast fertig installierten Antriebe. Am Ende ist die neue Öffnung für die Abluft zu sehen. Primär geht es hier darum die Wärme von Regler und Motor abzuführen. Der Akku weisst im Verhältnis eine viel zu geringe Oberfläche auf, um die entstehende Verlustwärme bei max. Belastung durch Luftkühlung, wirkungsvoll abführen zu können.
|
1.1.2011
Anprobe; um den Schwerpunkt zu prüfen mit den neuen Antrieben, wird das Modell zusammengestellt. Alles passt soweit, der neue Empfängerakku (4.85V/1700 mAh), findet jetzt ganz vorne hinter dem Cockpit seinen Platz.
|
|
1.1.2011
Hauptschalter und Schacht für den Empfängerakku sind jetzt neu im Bug installiert. |
2.1.2011
Die Unterseite der Motorregler sind im Bereich der Leistungsstufen aufgeschnitten. So kann die Wärme besser abgeführt werden, als wenn noch der Schrumpfschlauch darüber ist. |
2.1.2011
Abtriebe fertig montiert, bereit für den ersten Test. |
|
2.1.2011
|
Die neue "Elektro-"
Millenium ist bereit für den (nächsten) Jungfernflug; sobald das
Wetter wieder etwas wärmer ist. Mit 4S1P Akkus (4000 mAh) liegt das
neue Abfluggewicht bei 6281g, das sind etwas mehr als ursprünglich erhofft,
aber immer noch 519g weniger als vorher. Die Stromaufnahme der Motoren liegt bei jeweils 52A, das heisst die Flugleistungen müssten sich deutlich verbessert haben... |
||
1. Flug im Januar 2011 | |||
8.1.2011
An diesem Samstag war es dann schon soweit;
Sonnenschein, warm (10°C) und absolut nasser, schwerer Boden, so
richtig zum die Schuhe "einsauen" Jedenfalls wird die Maschine in den folgenden Monaten auch im Finish fertig gemacht bzw. optimiert und ausgebessert werden, damit Sie im Frühling in neuem Glanz erstrahlen kann.
|
|||
Finish und 2. Jungfernflug | |||
6.5.2011
Bei den Flügen im Januar hat sich gezeigt, dass der Magnet direkten Kontakt mit dem Metallplättchen haben muss, um den Akkudeckel sicher zu schliessen im Flug. Darum wurde dieser auf beiden Seiten versetzt. |
6.5.2011
Um das Modell etwas realistischer wirken zu lassen, wurde neben den neuen Streifen an den Motorgondeln, noch eine Kennung aufgebracht. Das "Y" steht dabei in der Schweiz für "Experimental"... |
6.5.2011
Die aus schwarzer Folie ausgeschnittenen Buchstaben, wurden mit Hilfe von Klebestreifen als Orientierungshilfe, aufgeklebt. |
|
7.5.2011
In neuem Glanz steht die Millenium erneut auf der Piste... |
7.5.2011
|
7.5.2011
Die Flugeigenschaften allerdings haben sich drastisch verbessert. Mit APC E 12x6" sind bei jeweils 59A Strom (je 4S1P) senkrechte Steigflüge möglich... |
|
7.5.2011
Die Propeller werden nächstens noch gegen APC E 12x5" getauscht, das dürfte dann der optimale Kompromiss von Geschwindigkeit, Flugleistung und Stromaufnahme sein. |
7.5.2011
In der Hoffnung auf viele weitere Flüge setzt hier die neue Millenium eben zu einer Landung an... |
||
Letzte Aktualisierung: 24. November 2013 | |
Copyright ©, Christian Forrer, alle Rechte vorbehalten |