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Kraftstofftank

Tanksysteme und Einbau

 

Tanksystem   Anschlüsse am Motor
und das Betanken
  Der Einbau des Tanks 
im Modell
Dichtheit

Sicheres Tankpendel

Das Tankventil

 

 

Der Kraftstofftank eines Motorflugmodell..., kaum ein anderes Element ist so wichtig und wird trotzdem von vielen nur als "notwendiges Übel" betrachtet, dem man nur dann Aufmerksamkeit schenkt, wenn etwas nicht so funktioniert wie man es eigentlich will. Aber wenn ein paar Punkte berücksichtigt werden, können viele Probleme vermieden werden...

 

 

Tanksystem
Es gibt die verschiedensten Arten von Tanks die man kaufen kann. Solche die dem ähneln wie ich ihn hier als Beispiel verwende (mit einem "Gummipfropfen" durch den Messingröhrchen, dicht in den Tank eingebaut werden), oder solche die mit separaten Schlauchnippeln, zum anschliessen der Schläuche, versehen sind. 

Allen gemeinsam ist der Umstand, dass sie mindestens zwei Anschlüsse benötigen! Einer um den Kraftstoff dem Motor zuführen zu können, und einer um den Tank dabei zu entlüften. Ansonsten würde ein Unterdruck entstehen, wenn der Motor Kraftstoff ansaugt.
 

  1. Der Kraftstoff wird über ein am Ende "beschwertes" Pendel angesaugt (Tankpendel). Dieses Pendel kann ein massives Drehteil sein, oder aber auch aus Sintermetall (Sinterpendel), was das Ansaugen von Luft, bei aufgeschäumten Kraftstoff vermeiden kann.
     
  2. Das Pendel ist mit einem dünnen Silikonschlauch mit dem inneren Anschluss verbunden, in diesem Beispiel ein Messingröhrchen.
    Dieses Tankpendel garantiert eine einwandfreie Versorgung mit Kraftstoff im Flug, weil das Pendel zusammen mit dem Kraftstoff an die jeweilige Seite "schwabt/gedrückt" wird.
     
  3. Ganz wichtig ist die Tankentlüftung. Sie sollte immer am höchsten Punkt des Tankes sein (in Normalfluglage). Entweder wie hier ein gebogenes Röhrchen, oder direkt ein Anschluss oben an der Tankdeckel.

Links sind verschiedene Tankpendel zu sehen die erhältlich sind. Das mittlere ist ein solches, oben erwähntes Sinterpendel, das bei Schaumbildung im Tank abhilfe schaffen kann (siehe unten).
 

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Dichtheit

 

Hier in diesem Beispiel ist noch ein dritter, verschlossener Anschluss zu sehen (weisse Kappe), der zum Betanken benutzt werden könnte. Egal wie viele Anschlüsse eine Tank hat, immer muss die Dichtheit gewährleistet sein!

Das kann man einfach testen, in dem man alle Anschlüsse zuhält und mit dem Mund an einem der Anschlüsse etwas saugt, um den Tank "an die Zunge zu hängen". So darf er sich nicht von selbst lösen, denn das wäre ein Zeichen dafür, dass er undicht ist!
Bei einem neuen Tank ist das kein Problem, wenn er aber schon einmal im Einsatz war, würde ich nicht das Saugen empfehlen, sondern den Tank etwas aufblasen um ihn so zu testen (mit dem Saugen würden auch die Dämpfe von Methanol angesaugt werden und das ist mehr als unangenehm im Mund und auch nicht gesund...)

Ganz wichtig ist auch die Dichtheit des Innen liegenden Schlauches vom Tankpendel, denn sonst kann es ebenfalls zu Problemen kommen, weil über ein solches Leck, Luft aus dem Tankinneren angesaugt werden kann. Darum ist es wichtig, alle Kannten und Grate der Schlauchanschlüsse sauber zu entgraten, so werden Schlauchbrüche weitgehend vermieden, die sonst auch nach Monaten/Jahren noch entstehen könnten!


 

Sicheres Tankpendel

 

Es gibt viele Tanks zu kaufen die ein Tankpendel haben, das wie das obige ausschaut. Eigentlich ist dazu nichts zu sagen, es kann aber zu Situationen kommen, in denen folgendes geschieht:

 

Das abrupte Wechseln der Fluglage kann dazu führen, dass das Pendel im Tank nach vorne geschleudert wird, und sich in dieser Lage verkanntet/verklemmt. Das kann oben sein wie hier, seitlich, oder am Boden des Tanks.

Was meine ich jetzt mit "abrupte Wechseln der Fluglage"? Nun das kann bei einem Anfänger passieren, wenn er es gerade noch schafft eine missglückte Fluglage zu retten, oder beim Kunstflug wenn das Modell etwas "wild bewegt wird" (absichtlich oder unabsichtlich).

Wenn nach einem solchen Manöver der Motor plötzlich stehen bleibt und er nach der (natürlich erfolgreichen) Landung nicht, oder nur noch unberechenbar läuft, könnte es daran liegen, dass das Pendel auf diese Weise verklemmt ist.

In der Regel kann man bei senkrecht nach oben gehaltenem Modell hören, ob das Pendel im Tank frei schwingen kann, oder verklemmt ist (bei leichtem schütteln schlägt das Pendel an die Tankwände). Sollte das nicht der Fall sein, kann es sein das es wirklich verklemmt ist. Dann helfen meistens ein par Schläge im Bereich des Tankes, kombiniert mit schnellen Bewegungen um das Pendel wieder zu lösen.
Wenn es nichts hilft kann es natürlich sein, das dies doch nicht die Ursache ist für das unwillige laufen des Motors ist, oder aber man muss den Tank ausbauen und es so kontrollieren...
 
Eine sichere Art um das zu vermeiden ist ein Tankpendel, das nur ein kurzes Stück Schlauch als "Gelenk" hat. So ein Pendel kann nie "umschlagen", das Röhrchen verhindert das zuverlässig.

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Anschlüsse am Motor, und das Betanken

 

Das ist eigentlich eine klare Sache. Mit Silikonschläuchen (bei Methanolmotoren), die einen Innendurchmesser von 2 bis 3 Millimeter haben (3 mm reichen auch für einen Motor mit 
20 cm3), wird der Vergaser am Tankpendelanschluss des Kraftstofftank angeschlossen.
Die Tankentlüftung wird mit dem Schalldämpferanschluss verbunden.

So wird der Tank bei laufendem Motor unter einen leichten Überdruck gesetzt und unterstützt so den Motor beim Ansaugen des Kraftstoffes. Damit ist auch bei ungewöhnlichen Flugmanövern eine sichere Kraftstoffversorgung des Motors gewährleistet.

Um den Tank zu füllen, kann man den Schlauch beim Vergaser abziehen und über ihn den Tank auffüllen. Das Endtanken nach dem letzten Flug funktioniert natürlich auch, da man den Tank dank dem Tankpendel, bis zum letzten Rest abpumpen kann. Der Tank ist voll, sobald Kraftstoff durch den Überdruckschlauch in den Schalldämpfer fliesst.

Was aber wenn man nicht an diesen Anschluss heran kommt (wegen der Motorhaube zum Beispiel)? Nun man könnten doch über den am Schalldämpfer angeschlossene Überdruckschlauch, den Tank füllen? Das Problem hier aber ist die Luft im Tank, die jetzt natürlich nicht mehr entweichen kann. Anstelle der Luft, wird jetzt der Kraftstoff durch die  zweite Leitung zum Vergaser gedrückt und flutet so den Vergaser und damit den ganzen Motor mit Kraftstoff. Das ist also eine schlechte Idee.

Hier nun kann der dritte Anschluss ins Spiel kommen, der bisher immer verschossen dargestellt wurde. Hier könnte man einen weiteren Schlauch anschliessen der nach aussen geführt wird, und im Betrieb verschlossen ist (z.B. mit einem Verschlussnippel, oder auch einer ganz normalen metrischen Schraube die etwas grösser ist und in den Schlauch gesteckt wird).
Über diesen Schlauch kann nun der Tank gefüllt werden, und die verdrängte Luft im Tank, kann durch den Überdruckschlauch in den Schalldämpfer entweichen.
Es kann aber sein (abhängig vom Motor und den allgemeinen Umständen am Modell), das trotzdem etwas Kraftstoff zum Vergaser gedrückt wird. Trotzdem ist es für viele Modelle eine gängige, praktikable Methode.

 

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Das Tankventil

 

Zum Einsatz von Tankventilen sind schon viele Meinungen im Internet geäussert worden. Ich kann hier nur auf meine persönlichen, guten Erfahrungen verweisen.
So ein Tankventil wird in der Zuleitung zum Vergaser eingesetzt. Zum Tanken kann mit einem speziellen Nippel, dort eingesteckt werden. Dabei wird die Leitung zum Vergaser unterbrochen und man kann bequem Tanken, bis der Kraftstoff beim Überdruckschlauch wieder austritt.
Auch das Endtanken ist so problemlos möglich. Das Ventil selbst wird in der Motorhaube, oder dem vordersten Teil des Rumpfes eingebaut.

So hat man einen sauberen Anschluss am Modell um zu tanken. Der Nachteil von dieser bequemen Lösung ist der (leider) nicht ganz geringe Preis. Für mich persönlich überwiegen aber die Vorteile und da so ein Ventil problemlos ein Modell überleben kann, sehe ich das als tragbar an.

Man muss sich dabei aber bewusst sein, das man mit diesem Ventil ein weiteres "bewegliches Teil" hat, das durchaus auch mal undicht werden kann. Das ist mir aber bisher wirklich nur bei Ventilen passiert, die in Modellen montiert waren, die über Jahre hinweg viel geflogen wurden und dementsprechend viele Be- und Endtankungen hinter sich hatten.
Aber selbst dann kam es nie zu Aussetzer in der Luft, sondern es machte sich schon am Boden in einem unruhigen Motorlauf bemerkbar, weil etwas Luft beim Ventil angesaugt, oder weil Kraftstoff beim Ventil hinausgedrückt wurde. So konnte ich in den wenigen Fällen, immer früh genug reagieren, bevor ich ein wirkliches Problem bekommen hätte.
Schon seit Jahren haben alle meine Verbrennermodelle diese Ventile eingebaut und ich würde sie nie einsetzten bei all meinen mehrmotorige Modellen, wenn ich nicht von ihnen überzeugt wäre...

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Der Einbau des Tanks im Modell

 

Beim Einbauen eines Tankes sollte man darauf achten, das er nach Möglichkeit elastisch gepolstert im Rumpf gelagert ist. Auch muss sicher verhindert werden, das er sich im Flug verschieben kann.
Mit Schaumstoff ist es einfach, das zu erreichen. Warum aber den Tank weich abpolstern? Es kann doch nichts kaputtgehen, werden sich manche fragen?
Nun ein Motor erzeugt immer Vibrationen, die auf das Modell übertragen werden. Wenn nun ein Tank direkten Kontakt zum Rumpf hat, kann (muss nicht), der Tank in so starke Schwingungen versetzt werden, dass der Kraftstoff regelrecht aufgeschäumt wird! In so einem Fall saugt der Motor auch Luft an, was zu einem unsauberen Lauf führt. 

Mit einem Sinterpendel kann dieser Effekt korrigiert werden, weil die Luft im Sinterpendel wieder abgeschieden wird. Das ist aber nur eine Symptombekämpfung, die Ursache liegt beim Tank der zu stark vibriert!

Die Position des Tanks zum Motor ist nicht ganz so kritisch wie man immer wieder zu hören bekommt.

Früher, als die Tanks noch nicht mit einem Überdruckschlauch mit dem Schalldämpfer verbunden waren, musste der Motor in allen Lagen aus eigener Kraft ansaugen. Aus dieser Zeit stammt die Regel, das die Tankmitte, mittig zum Vergaser liegen müsse.

Heute mit dem Überdruck aus dem Schalldämpfer, ist das nicht mehr ganz so wichtig, das heisst Abweichungen nach oben (und unten) müssen noch lange nicht zu grossen Problemen führen. Wenn es aber möglich ist, sollte man sich trotzdem an diese Regel halten, denn es ist auch heute noch der ideale Kompromiss.

Im linken Beispiel liegt der Vergaser etwas tiefer als die Tankmitte, was aber weiter keine Probleme gibt.

 

Viel wichtiger ist, das der Tank nicht zu weit weg vom Motor platziert wird! Wenn das Modell nach oben fliegt, muss der Motor, gegen die Schwerkraft den Kraftstoff ansaugen. Obwohl er dabei durch den Überdruck im Tank unterstützt wird, kommt es mit zunehmender Distanz zwischen Motor und Tank, zu einer spürbaren Verminderung des Kraftstoffflusses, was eine Verarmung des Kraftstoffgemischs zur Folge hat. Das Resultat ist ein zu mager laufender Motor im Steigflug, was zu Überhitzung und Motorausfall führen kann...
Auch wird durch die längeren Schläuche das Saugvermögen eines Motors, durch den Strömungswiderstand in den Schläuchen, zusätzlich vermindert. Je näher ein Tank also beim Motor montiert werden kann, um so besser. Nur wenn es unbedingt nötig ist (Schwerpunkt, Modellgeometrie), würde ich freiwillig den Tank nach hinten verlegen...

Dann noch ein Tipp:

Es ist sinnvoll die Wände des Tankraumes mit einem kraftstoffbeständigen Lack, oder auch Klebstoff, sorgfältig auszustreichen. So wird verhindert, dass sich die Holzteile des Rumpfes mit Kraftstoff voll saugen können, wenn mal ein kleines Malheur passieren sollte, und das kann immer mal vorkommen.
Ich verwende dazu in der Regel kraftstoffbeständiger Leim wie z.B. "Uhu hart".
Epoxydharz ist dazu ungeeignet, denn "Epoxi" wird mit der Zeit angegriffen von unseren Kraftstoffen (verfärbt sich gelblich und verliert an Festigkeit und wird "gummig")!


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Letzte Aktualisierung: 04. August 2006        

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