Dieser
Tragschrauber ist ein etwas eigenwilliges Gerät. Ich habe zwei
komplette Modelle für wirklich wenig Geld erstanden (Neupreis
jeweils über Fr. 700.-). Ich
habe mehrfach versucht dieses Gerät in die Luft zu bekommen.
Dabei haben jeweils zwei meiner Freunde als Piloten fungiert.
Ein
Tragschrauber ist im Prinzip ein Hubschrauber in permanenter
Autorotation. Der Rotor wird dabei durch den Fahrtwind
angetrieben. Mit dem Leitwerk und der Roll- und Nick- Funktion
des Rotors wird er gesteuert. Der Motor mit dem Propeller
liefert den nötigen Schub.
Vor
dem Starten wird der Rotor eingekuppelt und langsam auf Drehzahl
gebracht. Sobald der Tragschrauber zu rollen beginnt muss
ausgekuppelt werden und man gibt Vollgas, um bis zum abheben
weiter zu beschleunigen.
Flugverhalten:
1993,
erste Versuche:
Es
zeigte sich das der Start nicht einfach ist. Mehrfach kam es zu
360°- Pirouetten kurz bevor Whopper abgehoben hätte.
Es
gelang schliesslich dreimal abzuheben und zu fliegen. Dabei
zeigte es sich das nur Rechts- Kurven geflogen werden konnten.
Die zweite Landung erfolgte perfekt, es zeigte sich aber, das
die Rotorgestänge mit 2mm unterdimensioniert waren. Sie wurden
ersetzt durch 3mm- Gestänge. Der folgende Flug habe ich auf
Video aufgenommen. Dabei hat der Motor plötzlich an Leistung
verloren (vermutlich etwas zu mager eingestellt), und es kam zu
einer Aussenlandung. Dabei kam es zu Bodenkontakt des Rotors,
was zur Zerstörung des Leitwerks führte.
Generell
war festzuhalten, das der Motor mit 15cm3 nicht zu üppig
dimensioniert war. Ich frage mich sogar, ob ein Flug mit einem
10er überhaupt möglich ist (wie von Robber vorgesehen).
1995:
Mit
neu gefertigtem Leitwerk probierte ich es nochmals. Dabei brach
der Tragschrauber schon beim Start immer nach rechts aus, was in
einem Überschlag endetet. Resultat ein zerstörtes Leitwerk.
1998:
Ich
hatte den Fehler gefunden! Schon 1993 habe ich die Rotorblätter
leicht in den Blattaufnahmen eingeklemmt, um beim Beschleunigen
der Blätter (vor dem Start) ein einklappen des Rotors zu verhindern. 1995 habe
ich sie noch fester geklemmt.
Ich
stellte nun durch Literatur- Studien fest, das die Blätter
eines Rotors auch in dieser Achse frei beweglich sein müssen,
da sonst eine wichtige Ausgleichsbewegung verhindert wird.
Dieser Effekt wirkt sich insbesondere bei Rotoren mit tiefen
Drehzahlen (wie beim Whopper) aus.
Ich
baute ein neues Leitwerk, das Ausserhalb des Rotorkreises lag,
da dieses in der Vergangenheit mehrfach durch die Rotorblätter
"abgeräumt" wurde.
Der
Versuch gelang! Beim zweiten Startversuch hob der Tragschrauber
problemlos ab (der erste Versuch, wurde abgebrochen weil er
seitlich ausgebrochen ist beim anrollen)...). Er wurde aber durch den damals kräftigen Wind
abgetrieben, aber es gelang eine kontrollierte Landung durch
meinen Freund, ohne Schäden. Whopper war voll steuerbar!
Beim
nächsten Versuch gelang der Start ohne Probleme. Aber schon kurz
nach dem Start zeigten sich heftige Vibrationen, welche das GFK-
Fahrwerk in sichtbare Schwingungen versetzte. Es gelang aber zu
einer Landung anzusetzen. Sie glückte nicht ganz, aber die Schäden
waren nicht all zu gross. Es wird nur eine neues Leitwerk benötigt.
Als
Ursache für die Vibrationen wird eine gebrochene Verbindung
zwischen einem Rotorblatt und dem Paddel- Stabilisator vermutet.
Sie ist entweder beim letzen Flug, oder bei der ersten Landung
gebrochen.
Zu
weitern Flügen kam es nicht mehr, da mir der Aufwand einfach zu
gross war. Deshalb verkaufte ich später alles. |