Als ich im Herbst 2019 die Beschreibung von
diesem kleinen Modell las, und mir den Heftbauplan dazu
anschaute, hat mich dieser kleine "Dreckspatz" irgendwie
"angesprochen". Da vom Verlag auch noch ein Komplettbausatz
angeboten wird, war der Entschluss schnell gefasst; dieses
kleine Modell ist ein ideales Zwischenprojekt für den Winter.
Der Bau als solches ist nicht schwer, und wer
schon einmal ein Modell selbst gebaut hat, kommt damit leicht
klar. Bespannt ist es mit Oralight und ausgerüstet mit der
empfohlenen Motorisierung. Der Akku weisst ,mit 500mAh eine
etwas geringere Kapazität auf als die vorgeschlagenen 650 mAh.
Die Höhen- und Seitenruder-Servo sind etwas leichter als die
vorgeschlagnen HS-55, die bei den Querruder verbaut sind.
Da ich zwischenzeitlich in einem Forum gelesen habe, dass bei
allen dort gebauten Modellen massiv Blei in die Nase musste, um
den Schwerpunkt einhalten zu können, habe ich den Motor auf vier
Gewindestangen deutlich weiter vorne installiert. Das hat
gleichzeitig den Vorteil, das Seitenzug und Sturz sehr leicht
eingestellt werden können.
Leistung ist mit diesem Antrieb mehr als genug
da! Beim Erstflug haben mich die sehr direkten und schnellen
Ruderreaktionen überrascht; ich war es nicht mehr gewohnt so
kleine Flitzte zu bewegen...
Inzwischen habe ich das insoweit entschärft, dass bei den Servos
alles so weit Innen, und an den Rudern so weit Aussen, wie
möglich eingehängt ist. Mit reichlich Expo ist es auch jetzt
noch ein quirliger Flieger, aber man kann die nötige
Aufmerksamkeit beim Fliegen von vorgängig 250% auf beherrschbare
100% zurücknehmen :-)
Zwei Punkte kann ich mir aber nicht so recht
erklären. Zum einen das angegebene Abfluggewicht von "ab 200g",
und das einstellen des Schwerpunktes.
Ich habe die empfohlenen
Antriebskomponenten eingebaut und das Modell mit den guten,
leichten Materialien des Komplettbausatzes erstellt. Trotzdem
komme ich auf 244g Abfluggewicht. Die Gewichte teilen sich dabei
wie folgt auf:
Holz- Rohbaugewicht |
76.4g |
Bespannung |
13 g |
Motorträger |
16.4g |
Motor |
23 g |
Propeller mit Aufnahme |
12.4 g |
Regler |
10.6 g |
Akku 2S1P 500 mAh |
34 g |
Servos (alle 4 Stück) |
29.1 g |
Empfänger |
8.9 g |
Diverses (nicht zu zuordnen) |
12.2 |
Bleiballast und Haubenklinke |
8 g |
Ich sehe nicht wo ich die mehr als 40g
einsparen könnte... Wichtig; fliegerisch spielt das aber keine
Rolle.
Das zweite ist; ich frage mich wie der
Schwerpunkt eingehalten werden soll. Obwohl ich den Motor fast
40mm weiter vorne platziert habe, musste ich noch 5g Blei am
Motorspant platzieren und habe guten Gewissens noch eine fast 3g
schwere Akku-Deckel-Verriegelung verbaut. Erst jetzt ist der
Schwerpunkt da wo er sein muss (Regler und Akku sind soweit wie
möglich im Bug und der Empfänger unter dem Schwerpunkt).
Hinter dem Schwerpunkt sehe ich nichts was leichter sein könnte;
die Holzkonstruktion ist gegeben, die Spannfolie die leichteste
die ich kenne. Seiten- und Höhenruderservo sind sogar etwas
leichter als die vorgeschlagenen...
Ich würde wohl beim nächsten mal den Bug wohl
etwas länger bauen um auch Akku und Regler noch etwas weiter
nach vorne zu bekommen, denn ich fliege nicht so gerne Blei in
der Gegend herum in einem Elektromodell... :-)
Im August habe ich Dreckspatz "ausser Dienst
gestellt", weil er mir nicht so ganz zugesagt hat; man muss ihn
ständig kontrollieren, und kann ihn nicht einfach mal "entspannt
fliegen" (was nicht etwa heisst der Dreckspatz ist ein
"schlechtes Modell", ganz im Gegenteil).
Die ganze Technik wird in ein neues, selbst konzipiertes Modell
übernommen (Slow-Fun). |