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Segelschlepp
Das Schleppflugzeug
Arrow, Schlepper mit einem 10ccm 2-Takt
Motor
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein Motorflugmodell, dass zum Schleppen eingesetzt wird ist: Leistung, Leistung, und nochmals Leistung. Je mehr man davon hat um so besser. Trotzdem muss man noch einige andere Aspekte berücksichtigen damit man ein robustes, leistungsfähiges Schleppmodell sein eigenen nennen kann... |
2- oder 3-Bein Fahrwerk
Das Fahrwerk gewinnt an einem Schleppmodell einen noch wichtigeren Stellenwert als bei einem "normalen" Motorflugzeug. Im normalen Flugbetrieb kommt es in vielen Fällen weniger auf problemlose Landungen, oder ein robustes Fahrwerk an. Ein Kunstflugmodell zum Beispiel will geflogen werden, da mag es in vielen Fällen keine Rolle spielen, dass das Fahrwerk relativ fragil ist und gerade noch stabil genug ist, um eine saubere Landung zu überstehen (z.B. bei F3A- Kunstflugmaschinen wie sie vor allem bis 2006 geflogen wurden). Wenn an einem Trainiermodell das Drahtfahrwerk nach einer harten Landung wieder "in Form" gebogen werden muss, ist das auch nicht so schlimm. Ein Schleppmodell hingegen zeichnet sich durch ein robustes Fahrwerk aus. Nur damit ist gewährleistet, dass bei den vielen Landungen, bei denen immer mal eine etwa "unglücklich" ausfallen kann, der weitere Schleppbetrieb trotzdem weiter gehen kann. Die Anforderungen können auf ein paar Punkte reduziert werden:
Was heisst das nun aber genau?
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Die Schleppklinke
Eigentlich könnte man an jedes Modell, das einen genügend starken Motor hat einfach eine Schnur anbinden und den Segler mit einem kleinen Klettverschluss am anderen Ende "einhängen". Wenn man genügend hoch ist macht der Segler einfach ein paar abrupte Manöver und reisst sich dank dem Klettverschluss vom Seil los. Das funktioniert bei kleinen/leichten Seglern (max. etwa 0.5kg...) wirklich gut. Sobald aber die Segler grösser werden muss zumindest im Segler eine Klinke eingebaut werden, am Schlepper ist eine Klinke nur Luxus meinen viele... Mann muss sich bei dieser Haltung aber bewusst sein, dass man als Schlepppilot auf gedeih und verderben dem Segler ausgeliefert ist. Wenn die Seglerklinke versagt..., verliert man vielfach auch das eigene Schleppmodell! Darum ist eine zuverlässige Klinke in einem Schlepper etwas vom wichtigsten, neben ein paar anderen Gegebenheiten.
Die Position der Schleppklinke Bei den Schleppflugzeugen der Manntragenden Zunft ist es einfach, das Seil wird immer am Rumpfende des Schleppflugzeuges eingeklinkt, oder dort von einer Seilwinde abgespult (siehe Bild oben, blauer Kreis). Das ist aber nur möglich, weil der Segelflugpilot seine Position hier dem Schlepper genügend genau einhalten kann (wenn nicht kommt es schnell einmal zu Unfällen...). Ein Segelflugzeug kann ohne Probleme das Heck des voraus fliegenden Schlepper anheben, oder nach unten drücken. Wenn dann nicht schnellstens der Segler seine Position korrigiert, oder der Schlepppilot das Seil kappt, ist ein Unfall des ganzen Schleppgespanns nicht mehr weit... Da mit ferngesteuerten Modellen die
Position des Segelflugzeuges zum Schlepper, niemals so genau eingehalten
werden kann, muss die Klinke beim Schlepper anders angeordnet werden.
Diesen Massenschwerpunkt kann man sich als
Kugelgelenk vorstellen, an dem das Modell im Flug so zu sagen
"aufgehängt" ist. Im rechten Bild oben, verläuft der Zug des Seils genau durch den Massenschwerpunkt; hier wirken neben der Zugkraft keine weiteren Einflüsse auf den Schlepper. Ganz im Gegensatz zum linken Bild; hier verursacht der zum Massenschwerpunkt versetzte Seilzug ein Moment mit dem die Nase des Schleppers nach oben gezogen wird, das Modell will dadurch also immer etwas nach oben Wegsteigen.
In diesen Beispielen haben wir jetzt nur Hochdecker betrachtet. Wie sieht das jetzt aber bei einem Tiefdeckermodell aus? Am Beispiel meines CalMod one möchte ich das zeigen: Hier habe ich die Schleppkupplung so
anzuordnen versucht, dass der Seilzug in den meisten Fällen in etwa durch
den Massenschwerpunkt verläuft. Aber je nach Seilwinkel wird ein Moment
entstehen, dass die Nase nach oben oder unten ziehen wird (Bild oben
rechts).
Wie man sieht treten in jedem Fall Kräfte
auf, die den Steigwinkel des Motorflugzeuges verändern möchten. Die
Frage ist jetzt was ist der beste Kompromiss? Soll eher dazu tendiert
werden, dass der Schlepper leicht zum "aufbäumen neigt", oder
doch besser dazu neigt die Nase runter zu nehmen?
Die Klinke
Natürlich gibt es noch viele weitere Varianten, wie man eine Klinke realisieren kann. Wenn man sich die oben aufgeführten Punkte "vor Augen führt" sollte man eigentlich keine grösseren Probleme haben... Egal was für einen Klinkentyp man wählt oder selbst baut. Es ist von Vorteil, wenn man damit auch dickere Seile mit einem Durchmesser von bis zu Ø 3-4mm einhängen kann, das erspart einem manchen Ärger, als wenn man noch ein Stück Nylon benötigt um eine Schlaufe einzubinden, die am eigenen Schlepper eingehängt werden muss… Klinke des Arrow |
Das Modell
und der Antrieb
Was für Motorflugmodelle sind jetzt geeignet um ein Segelflugzeug schleppen zu können? Sicher muss es genügend Leistungsreserven aufweisen. Ob es einen Verbrenner- oder Elektromotor besitzt ist unwesentlich. Wichtig ist, dass ein genügend grosser Leistungsüberschuss vorhanden ist. Als Anhaltspunkt schlage ich die ich die folgenden Regeln vor:
Die oben Regeln stimmen aber nur dann, wenn die Geschwindigkeiten von Schleppflugzeug und Segler in etwa ähnlich sind. Ein extremes Beispiel ist zum Beispiel ein "antiker Segler" wie eine Röhnlerche, die mit einem überpowerten, relativ schweren Zweckmodell gezogen werden soll. Entweder ist der Schlepper fast zu langsam zum fliegen, oder aber der Segler wird beinahe zerrissen bei zu hoher Geschwindigkeit.
Bei grösseren Modellen sind Landeklappen ein gutes Hilfsmittel. Neben den langsameren Landungen ist es auch möglich mit leicht gesetzten Klappen die Fluggeschwindigkeit zu drosseln, um filigrane, oder kleine leichte Segler nicht zu rasant auf Höhe zu befördern. Auch können voll gesetzte Landeklappen nach dem Ausklinken einen steileren, kontrollierten Abstieg ermöglichen um möglichst schnell wieder bereit zu sein für den nächsten Segelschlepp. Die Grösse des Modell ist auch ein
entscheidender Faktor. Natürlich kann man in ein relativ kleines,
leichtes Motorflugmodell einen starken Motor einbauen, um so noch
immer gute Flug- und Landeeigenschaften zu haben. Wenn nun aber
entsprechend schwere und grosse Modelle geschleppt werden, solle man
ein sehr gutes Auge haben, denn der grosse Segler ist gegen Ende des
Schlepp's viel besser zu sehen als ein vergleichsweise kleines
Schleppmodell. Am Modell selbst sind auch noch einige Dinge die man sich überlegen sollte:
Den letzten Punkt musste ich zum Beispiel bei meiner ehemaligen Gla Star nachträglich Rechnung tragen da ich feststellt, dass sich die Leine, beim Abwerfen vor der Landung zum Beispiel, im Gestänge des Seitenruder. Servos verfangen konnte.
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Letzte Aktualisierung: 01. November 2008 | |
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