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Starten und sicherer Betrieb

 

 

Wie startet man einen Motor am besten? Was braucht man dazu überhaupt? Und wie betreibt man ein Motorflugmodell ohne Gefahr für sich selbst und andere? Um all diese Punkte geht es hier.

 

Sicherheit, was sollte man beachten   Equipment für den Betrieb eines Glühzündermotors   Das Starten eines Glühzündermotors

 

 


 

Sicherheit, was man beachten sollte

 

Sobald man Motorflugmodell in Betrieb nimmt und den Motor startet, hat man ein potenziell gefährliches Objekt vor sich, vieles kann dann passieren: 
 
  • Umstehende Leute können versehentlich in den Bereich des Motors geraten und in Kontakt mit der Luftschraube kommen, was zu Verletzungen führt.
  • Ein Propeller kann sich lösen und nach vorne wegfliegen, und eine Person die dort steht verletzten.
  • Ein Propellerbruch kann durch seitlich wegfliegende Bruchstücke, zu Verletzungen bei umstehenden Beobachtern führen.
  • Der laufende Propeller kann kleine Steine vom Boden ansaugen und seitlich wegspicken, was zu Verletzungen bei umstehenden Personen führen kann.
  • Ein Vollgastest auf einem Feldweg kann einerhebliche Staubwolken aus Sand und Steinen erzeugen, die Personen in dieser Zone in die Augen geblasen werden können und das Atmen erschweren.
  • Ein Modell das nicht gut festgehalten wird, kann sich bei einem Vollgastest losreisen und unkontrolliert in Leute rasen...
  • Eine kurze Unachtsamkeit kann zu einem versehentlichen Gasgeben am Sender führen, wodurch ein Modell unkontrolliert losrollen kann...
  • Bei einem älteren Modell kann sich der Motor lösen und dadurch zerstörte/wegfliegende Teile, können in der Umgebung stehende Leute verletzten.
  • Gegenstände die in den Propeller geraten, können vom Propeller in der Gegend herumgeschleudert werden, und so umstehende Leute verletzten.
  • usw.

Das sind nur einige mögliche Beispiele, was alles passieren könnten, wenn man nicht aufpasst! Aber das muss natürlich nicht sein!

 


Die Gefahrenzone

 

Grundsätzlich gilt: Hinter dem Modell ist man sicher!

Es können zwei Bereiche unterschieden werden, die von der Gefährlichkeit her verschieden betrachtet werden können:

Vor dem Modell, in einem Bereich von vielleicht 40 - 50 Grad, ist die Gefahr am Grössten das man von einem Propeller der sich löst getroffen wird. Das passiert immer wieder, auch dem besten Modellflugpiloten. Darum muss man immer damit rechnen.
Ich habe schon erlebt wie bei einem senkrecht gehaltenen Modell, beim Vollgastest, sich der Propeller löste und in einem "Affenzahn" in den Himmel raste! In rund 150 Meter Entfernung viel er dann wieder zu Boden. Nicht auszudenken wenn das in horizontaler Lage passiert wäre und ein Mensch in der "Schusslinie" gestanden hätte!
Darum ist es sehr wichtig bei Tests das Modell immer so auszurichten, damit ein wegfliegender Propeller nie jemanden gefährden kann!

Die zweite Zone bestreicht alles was vor dem Modell ist in einem Bereich von rund 180 Grad. Auch hier kann man von einem Gegenstand getroffen werden, oder sogar von einem wegfliegenden Propellerteil.
Ich persönlich schätze dieses Risiko aber als deutlich geringer ein, wenn man die folgenden Sicherheitsregeln einzuhalten versucht. Denn dann kann praktisch nur noch ein echtes Materialversagen zu einem Unfall führen.

 


 
Sicherheitsregeln

 

  • Nie beschädigte Propeller verwenden
  • Vor dem Starten eines Motors alle losen Gegenstände aus dem Bereich des Motors entfernen. Auch die Kabel von Anlasser und Kerzenstecker, dürfen nicht in den Bereich des Propellers kommen!
  • Das Modell sichern, damit es nicht unkontrolliert in der Gegend herumrollen kann mit laufendem Motor. Wenn möglich mechanisch sichern, oder durch einen Kollegen halten lassen.
  • Bei Motorentests das Modell so ausrichten, dass niemand hinter dem Modell im Bereich des Propellerstrahls ist, und nicht von Steinchen, Staub oder Sand getroffen werden kann.
    Das gilt vor allem für Leute, die nicht direkt beim Modell stehen, sondern sich 10, 15 oder mehr Meter dahinter aufhalten, bei grossen Motoren/Modellen ist das nicht zu unterschätzten.
  • Bei Motorentests soll sich niemand vor dem Modell befinden und wenn es geht, auch niemand seitlich beim Modell stehen. Alle sollten sich hinter dem Modell aufhalten.
  • Der Motor sollte sich vom Sender aus jederzeit sicher abstellen lassen, um im Falle des Falles schlimmeres verhüten zu können. Das kann über einen speziell programmierten Schalter geschehen, oder im Leerlauf mit der Leerlauftrimmung die ganz "geschlossen wird" (so mach ich es).
  • Helfer die noch nie mit Motorflugmodelle zu tun hatten einweisen, und auf die möglichen Gefahren aufmerksam machen.
  • Zuschauer immer im Auge behalten, da unerfahrene Leute schnell einmal durch ihre Neugierde näher kommen, als es für sie gut wäre.
  • Beim hantieren in der Nähe des Propellers (z.B. Vergasereinstellung), vorsichtig und mit Bedacht vorgehen, um nicht versehentlich in den Bereich des Propellers zu gelangen.
  • Bei schlechter Zugänglichkeit am Motor, das Triebwerk besser mehrmals abstellen und eine Einstellung verändern, als mit einem Werkzeug abzurutschen und in den laufenden Propeller zu geraten!

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Equipment für den Betrieb eines Glühzündermotors

 

Kurz gesagt bracht man mindestens drei Dinge um einen Motor starten zu können:
  1. Kraftstoff
  2. Etwas um das Modell betanken zu können
  3. Eine Glühvorrichtung um die Kerze des Glühzündermotors für den Anlassvorgang vorglühen zu können

Dies ist das Minimum um so einen Motor starten zu können, sehr empfehlenswert ist aber auch noch;

  1. Ein elektrischer Anlasser/Starter

 

1. Der Kraftstoff
Regel Nummer 1:

Hautkontakt ist nach Möglichkeit zu vermeiden, Dämpfe nicht einatmen und Kraftstoff nicht im Haus lagern. Wer das beachtet, sollte eigentlich wenig Probleme beim Umgang mit Kraftstoffen haben.

Glühzündermotoren werden mit einem Gemisch aus Methanol und Öl betrieben. Der Ölanteil bewegt sich dabei meistens im Bereich von 15 bis 20 Prozent, zumindest bei Kraftstoffen für normal belastete Motoren, wie sie in den meisten Fällen eingesetzt werden.

Dann ist da noch die Sache mit dem Nitromethan (Nitro). Bei vielen ist das "der Wunderstoff", um die Leistung bei ihren Motoren zu erhöhen. Dieser Effekt tritt aber erst bei Anteilen von 20 - 30 Prozent auf "Nitro"! Fünf, Zehn ja sogar 15 Prozent "Nitro" im Kraftstoff, erhöht die Leistung noch nicht merklich! 
Was aber deutlich besser wird, ist das Laufverhalten der Motoren, da der Einstellungsbereich am Vergaser grösser wird, als wenn man auf "Nitro" im Kraftstoff verzichtet. Es gibt auch Motoren die von "Haus aus", auf den Betrieb mit Nitro ausgelegt sind und ohne kaum zu einem saubern arbeiten " überredet werden können". Der Nachteil von Nitro ist aber, das es teurer wird mit diesem Zusatz.

Ob man Nitro in seinem Kraftstoff verwendet, ist also einmal abhängig davon, was für ein Motor man einsetzt (eventuell ist es zwingend notwendig, etwas Nitro im Kraftstoff zu haben), oder dann wird es zur Glaubenssache. So ist es in Deutschland für viele offenbar eine "regelrechtes Muss", dass ein Motor auch ohne Nitro sauber eingestellt werden kann. 
Ich als Schweizer sehe das nicht so eng, und schätzte es sehr, dass die Gefahr eines Motorabstellers mit Nitro verringert wird, da der brauchbare Einstellungsbereich der Motoren grösser wird. So verwende ich prinzipiell Kraftstoff mit 10 Prozent Nitro. Nicht zuletzt auch wegen meinen mehrmotorigen Modellen, wo ein Motorabsteller schnell einmal zu ein Problem werden kann.
Ich empfehle 5 bis 10 Prozent Nitro, auch wenn es etwas teurer wird, dafür hat man deutlich weniger Probleme mit "bockigen Motoren".

Das selber mischen von Kraftstoffen lohnt sich meistens nicht. Erst wenn man wirklich einen hohen Verbrauch hat im Jahr, mag das sinnvoll sein. Denn die Gebinde, müssen auch besorgt werden, Platz zum Lagern muss man haben und das Mischen ist auch nicht gerade gefahrlos (Dämpfe, Hautkontakt). Und man muss Zugang zu reinen, günstigen  Grundstoffen haben (Methanol, Nitro). Ob sich dieser Aufwand lohnt, bei 10 - 20 Liter im Jahr, ist eher fraglich, finde ich. 
Sicher für eine Gruppe, oder einen Verein mag das natürlich anders aussehen.


 

2. Das Betanken des Modells
Da gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten. Einmal das Betanken mit einer einfachen "Tankflasche", die vorgängig aus dem Kanister gefüllt wurde. Oder dann eine Handpumpe mit der, der Kraftstoff manuell, direkt aus dem Kanister gepumpt werden kann. Und dann natürlich die "Luxuslösung" mit einer elektrischen Kraftstoffpumpe (meistens Zahnradpumpen). Wenn man sowieso schon einen 12V Bleiakku dabei hat, ist das natürlich etwas ganz feines (Power Panel).
Ich habe dazu schon vor Jahren einen "5 Liter Kanister" leicht modifiziert, um mit einer elektrischen Pumpe das Modell betanken zu können.

Wie man links sieht, habe ich in der Zuleitung zur Pumpe einen Filter eingesetzt um das Ansaugen von Dreck zu vermeiden, der den Motoren schaden könnte.
Im Kanister läuft ein Schlauch bis zum Kanisterboden. An seinem Ende ist ein Rückschlagventil, welches verhindert dass der Kraftstoff gleich wider von der Pumpe in den Kanister zurückläuft, wenn sie ausgeschaltet wird. 
So muss die Pumpe nur einmal am Tag wirklich Ansaugen. Dieses Ansaugen, bei dem noch kein Kraftstoff fliesst, belastet eine Zahnradpumpe extrem, denn erst wenn sie wirklich eine Flüssigkeit fördert, werden die feinen Zahnräder geschmiert. Dadurch das ich mit dem Rückschlagventil diesen Vorgang auf das Minimum reduziere (nur einmal am Tag nötig), hat diese Pumpe hier schon über 10 Jahre intensiven Betrieb hinter sich (Stand 2005) und zeigt noch keinerlei Schwächen!

Um am Abend trotzdem die Tanks der Modelle abpumpen zu können, habe ich in der Saugleitung der Pumpe ein "Y-Stück" eingesetzt, in dessen einen Strang ein Absperrhahn eingesetzt ist. So kann ich diesen Hahn am Abend öffnen und den Kraftstoff trotz des montierten Rückschlagventils über die anderen Leitung, von den Modellen wieder in den Kanister zurück pumpen.

 

Das Tanken selbst am Modell, geschieht bei mir immer über ein so genanntes Tankventil, das in die Saugleitung des Vergasers eingebaut ist (links zu sehen).

 

3. Das Vorglühen eines Glühzündermotors 
Wie ja der Name schon sagt, muss etwas "glühen" damit ein Glühzündermotor läuft. Gemeint ist dabei die so genannte Glühkerze, die oben, in der Mitte des Zylinders eingeschraubt ist.

Um so eine Glühkerze wechseln zu können, ist es am besten beim Fachhändler einen "Kerzenschlüssel" zu erstehen, damit ist es am einfachsten eine Kerze zu wechseln, denn hierbei handelt es sich um ein Verschleissteil!

Zu jeder neuen Glückkerze gehört auch ein Dichtungsring aus Kupfer. Dieser Dichtungsring muss immer montiert werden, denn einmal dichtet er den Zylinder wirksam ab und die Kerze ragt genau so weit in den Verbrennungsraum, wie es vom Konstrukteur beabsichtig wurde (Kompression).

Diese Kerzen sehen unscheinbar aus, sind vergleichsweise teuer und haben einen erheblichen Einfluss darauf ,ob ein Motor läuft, oder eben auch nicht!

Unten ist der Glühwendel zu sehen, der im Betrieb permanent, selbstständig  glüht und so das Gemisch zündet. Man unterscheidet dabei "kalte" und "heisse" Kerzen und ob eine Kerze für einen 2-Takt oder 4-Takt Motor vorgesehen ist (da der 4-Takter nur bei jeder zweiten Umdrehung zündet, muss so eine Kerze deutlich heisser sein als die für einen 2-Takter).

Für "Normale" 2-Takt Motoren haben sich zum Beispiel die relativ "heissen" Kerzen "Enya 3" und "OS 8" bewährt, bei 4-Taktern ist meine Antwort immer die "OS F Kerze".
Das ist aber nur eine kleine Auswahl von guten Möglichkeiten (gibt auch noch andere...). Am besten lässt man sich beraten von Fliegerkollegen, oder dem Fachhändler.
 

 

Um einen Motor starten zu können, muss die Kerze vor dem Startvorgang elektrisch vorgeglüht werden. Sobald der Motor sauber läuft, kann diese elektrische Heizung abgehängt werden, da jetzt der Motor die Kerze selber "am glühen erhält".

 

Es gibt mehrere Möglichkeiten um eine Kerze vorzuglühen. Es wird eine Spannung von etwa 1.2 bis maximal 1.5 Volt benötigt, um eine Kerze zum glühen zu bringen. Dabei fliessen leicht Ströme von rund 5Ampere.
 

Mit so einem Kerzenstecker der auch gleich ein Akku enthält (eine Zelle mit 1.2V), kann ein Motor sehr gut gestartet werden. Solche Kerzenstecker kann man mit einem dazu passenden Ladegerät kaufen. Üblicherweise reicht so eine Akkuladung für einen ganzen Tag. Mann kann die Kerze aber auch mit einer einfachen Kerzenklemme (oben), oder mit einem Kerzenstecker (oben links ,aufgesteckt an einem Motor) vorglühen. 
Dann braucht es aber eine externe Stromquelle, zum Beispiel ein "Power Panel" wie es rechts zu sehen ist.
So ein Power Panel benötigt eine externe 12V Stromquelle (Bleiakku mit min. 10 Ah, kann z.B. eine günstige Autobatterie sein). 
An solche Panel kann man neben einer elektrischen Kraftstoffpumpe und einem elektrischen Starter, auch einen Kerzenstecker anschliessen.
Hier, bei meinem Power Panel, wird mit dem Regler und der Anzeige rechts, der Kerzenstrom je nach Bedarf eingestellt.

 

Die Frage ist jetzt natürlich, wie viel Strom braucht so eine Glühkerze überhaupt? Es gibt nur eine sichere  Methode um das beurteilen zu können. Mann muss die Kerze herausschrauben und die Kerze mit dem vorhandenen Kerzenstecker zum glühen bringen. 
Anhand des "Glühbildes" kann man jetzt beurteilen, ob eine Kerze zu schwach, normal, oder auch zu stark glüht (Gefahr des schnellen durchbrennen):

 

Diese Kerze glüht eindeutig zu wenig, so wird ein Motor nur sehr schwer gestartet werden können. Diese Kerze glüht gerade noch stark genug, weniger sollte es aber keinesfalls sein. Hier ist das Maximum zu sehen, mehr sollte es nicht sein, denn sonst verkürzt sich die Lebensdauer dramatisch.
Die Bilder sollten einen Anhaltspunkt dafür geben, wie eine Kerze glühen muss. Je nach Lichtverhältnissen kann es natürlich immer Unterschiede geben.

So kann man auch testen ob eine Kerze noch funktioniert (sinnvoll nach mehreren vergeblichen Startversuchen). Auch sollte man die Kerze austauschen, wenn die Glühwendel stark "zerfressen" aussehen (auch wenn sie noch glühen sollte).

Diese Liste gibt einen Überblick, über diverse Glühkerzen und ihre jeweilige Leistungsaufnahme. Anhand der Leistung kann der Stromverbrauch bei gegebener Spannung berechnet werden.


 

4. Hilfsmittel zum Starten 
Im Prinzip kann ein Motor von Hand angeworfen werden. Wenn das jemand wirklich machen will, ist entweder ein dicker Arbeitshandschuh zu empfehlen, oder aber ein kurzer Stock.
Immer wieder kann es vorkommen, dass ein Motor mit einem mächtigen Schlag zurückdreht wenn er zündet, aber noch nicht über den "toten Punkt" gedreht wurde. Dann schlägt der Propeller heftig auf die Finger, oder die Hand, je nach dem was gerade im Weg ist...

Wenn man aber einen kurzen Holzstock verwendet, der am Ende eventuell auch noch mit einem Stück Schlauch etwas griffiger ist um nicht abzurutschen, dann hat man ein sehr probates Hilfsmittel für den Handstart.
Nie sollte man harte Gegenstände verwenden die den Propeller beschädigen können, also keine Schraubenziehergriffe oder ähnliches...!

 

Viel sicherer und auch einfacher ist da schon der elektrische Anlasser, der mit einem 12V Akku betrieben wird. Wer eh schon ein Power Panel mit einer starken Batterie dabei hat, wird kaum auf einen solchen Starter verzichten wollen. 
Es muss ja nicht gerade so einen grosser Starter sein, wie links zu sehen, den ich noch zusätzlich mit einem Getriebe ausgerüstet habe (ist in einem FMT- Artikel beschrieben).

Solche Anlasser bekommt man heute schon für wenige Franken/Euros und erleichtert das Starten von bockigen, oder noch nicht richtig eingestellten Motoren, erheblich! Auch Anfänger haben damit deutlich weniger Probleme, als wenn sie es "von Hand" versuchen...
 

Um so einen Anlasser einsetzten zu können, empfiehlt es sich mit dem Propeller, auch einen Spinner zu montieren. So kann man den Anlasser sauber aufsetzten, um den Motor durchzudrehen.

Nach ein paar Versuchen, wird jeder "den Dreh" schnell heraus haben. Einfach den Starter sauber in der Mitte des Spinners ansetzten und ihn gerade zum Motor ausgerichtet fest andrücken... und den Motor starten.
 

 

  

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Das Starten eines Glühzündermotors 

 

Mit dem im folgenden beschriebenen Verfahren, sollte man eigentlich jeden Zwei- oder Viertaktmotor starten können. Im wesentlichen kann man diesen Vorgang in die folgenden Schritten unterteilen:
  1. Startvorbereitung
  2. Manuelles Ansaugen
  3. Anklemmen der Kerzenheizung
  4. Starten des Motors
  5. Abklemmen der Kerzenheizung
  6. Modell sichern, damit es nicht davon rollen kann
1. Startvorbereitungen

 

Als erstes sollte man alles bereitlegen was man bracht und alles wegräumen was einem in den Weg kommen kann. Das Betanken des Modells mache ich meistens erst vor dem anlassen. Dann bin ich sicher das der Tank voll ist ( und wurde nicht abgelenkt und habe dann "im Eifer des Gefechts" das Tanken doch vergessen...).

Spätestens jetzt sollte man den Sender und dann die Empfangsanlage des Modells einschalten. Bei modernen Computersendern empfiehlt sich auch ein Blick auf das Display, ob man auch wirklich das richtige Modell aufgerufen hat, das kann erhebliche Probleme vermeiden helfen...

Es ist zu kontrollieren ob das Modell gesichert ist, das heisst ob man es selbst halten kann, ob ein Freund helfend einspringt, ob man es eventuell festbinden muss, oder sonst wie fixiert.

Bei einem neuen, verstellten, oder bockigen Motoren, sollte man eventuell auf die Vergaser Grundeinstellung zurückgreifen.

 

2. Manuelles Ansaugen

 

Wenn man den Motor von Hand anwerfen will, ist das Ansaugen zwingend nötig! Aber auch bei einem elektrischen Anlasser wird der Startvorgang erheblich erleichtert, wenn man zuerst angesaugt hat:
  • Am Sender auf Vollgas gehen
  • Den Lufteintritt am Vergaser mit einem Finger (oder einer Klappe wenn vorhanden), verschliessen
  • Den Motor in Laufrichtung durchdrehen. Schon nach ein, zwei Umdrehungen sollte man sehen können, dass der Motor Kraftstoff zum Vergaser saugt (in der Schlauchleitung zum Vergaser). 
    Bei kleinen Motoren, mit weniger als 5cm3 sollte man jetzt nicht mehr als eine bis anderthalb Umdrehungen weiterdrehen. Sonst könnte das Triebwerk wegen zuviel Kraftstoff (hydraulisch) blockieren. Grössere Motoren vertragen durchaus noch zwei Umdrehungen mehr.
    Man merkt bald einmal wie der jeweilige Motor am schnellsten anspringt.
  • Am Sender wieder auf Leerlauf gehen
  • Erst jetzt den Finger wieder vom Vergaser nehmen

 

3. Anklemmen der Kerzenheizung

 

Nun kann man die Kerzenheizung anschliessen um den Motor vorglühen zu können. Nun ist er sozusagen "scharf", dass heisst ab jetzt kann der Motor anspringen, wenn man am Propeller zu drehen beginnt!

Spätestens jetzt sollte man sicher sein, dass der Vergaser in der Leerlaufstellung ist. Das heisst, dass er in etwa diese Stellung aufweisst wie rechts zu sehen ist (oder noch etwas weiter offen, siehe dazu auch Vergaserstellungen).

 

4. Starten des Motors

 

Wenn man ihn von Hand anwerfen will, bringt man den Propeller in diese Stellung rechts und dreht ihn nun schwungvoll über den "toten Punkt" (siehe dazu auch Propellerstellung). Nun heisst es anwerfen, anwerfen bis der Motor läuft...

Leichter haben es da diejenigen, die einen Anlasser verwenden. Sie müssen nur den Anlasser ansetzten und den Knopf drücken, schon wird der Motor durchgedreht, bis er (hoffentlich) zündet.

Ein Tipp noch; bevor man den Anlasser ansetzt ist es ratsam den Motor soweit wie möglich zurückzudrehen, damit der Anlasser so zu sagen Anlauf hohlen kann, bevor er das erste mal die Motorkompression überwinden muss. So ist auch ein, von der Kraft her, etwas knapp bemessener Anlasser, eventuell in der Lage, einen Motor mit hoher Kompression noch durchzudrehen.

ACHTUNG: Wenn man merkt dass der Motor blockiert ist (in der Regel wenn sich zuviel Kraftstoff im Motor/Zylinderraum befindet), darf man keinesfalls mit Gewalt einfach weiter drehen! Das kann zu ernsthaften Schäden am Kurbeltrieb führen.

Sollte das passieren, bleibt nur ein Ausweg; Kerze herausschrauben, den Motor schnell durchdrehen von Hand (oder mit dem Anlasser) und danach die Kerze wieder einsetzten. 
Wenn der Motor wirklich "abgesoffen ist", wird bei diesem Vorgang eine nicht unerhebliche Menge Kraftstoff aus der Kerzenbohrung geblasen werden. Also Kopf weg, und aufpassen das man nicht die Kerzendichtung verliert!

 

5. Abklemmen der Kerzenheizung

 

Sobald der Motor läuft, lässt man ihn ein paar Sekunden "vor sich hin tuckern", wenn nötig kann man auch schon vorsichtig etwas Gas geben. Die Kerzenheizung wird erst dann abgeklemmt, wenn der Motor sauber läuft. Es kann dabei auch vorkommen, dass der Motor beim Gasgeben wieder abstirbt, dann einfach nochmals starten und noch vorsichtiger mit dem Gas spielen, bis der Motor rund läuft und keine Luftblasen mehr ansaugt.

Beim Abklemmen muss man aufpassen, dass man mit nichts in den jetzt laufenden Propeller kommt! Schliesslich muss man dabei recht nahe an die Propellerebene!

6. Modell sichern

 

Nun wird das Modell gesichert, oder von jemanden festgehalten, bis man den Sender aufgenommen hat und bereit ist die "Kontrolle zu übernehmen".

Vor dem starten würde ich in jedem Fall den Motor kurz testen ob er sauber läuft, vom Leerlauf bis Vollgas um ihn bei Bedarf einstellen/nachstellen zu können.

 

 

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Letzte Aktualisierung: 04. August 2006        

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